Das Elektroauto gibt es bereits seit mehr als 130 Jahren + Video

Elektroautos gab es bereits vor dem ersten PKW mit einem Verbrennungsmotor und sie werden sehr wahrscheinlich auch das Zeitalter der Fahrzeuge mit der Diesel- und Benzinmotoren überdauern. So hatte Carl Benz vor 130 Jahren (29. Januar 1886) sein motorisiertes Dreirad (mit Benzinmotor) zum Patent angemeldet, schon damals waren die Augenzeugen der Probefahrten von dem „Stinkkasten“ nur wenig überzeugt.

Das Elektroauto 1905 Woods Electric Style 214A Queen Victoria Brougham wurde Ende September 2015 für 84.787 Euro versteigert. Bildquelle: bonhams.com
Symbolbild. Das Elektroauto 1905 Woods Electric Style 214A Queen Victoria Brougham wurde Ende September 2015 für 84.787 Euro versteigert. Bildquelle: bonhams.com

Als Carl Benz sein Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor patentieren ließ, gab es bereits PKW mit Dampf- und Elektroantrieben. Damals sahen die Autos noch zum Teil noch wie Kutschenwagen aus, allerdings gab es auch schon Fahrversuche mit dreirädrigen Gefährten, wozu auch das Fahrzeug von Herrn Benz gehörte.
Nach der erfolgreichen Probefahrt meldete er das Vehikel am 29. Januar 1886 als „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin an. Fast ein Jahr später wurde das Patent mit der Nummer 37435 bewilligt und er erhielt die entsprechende Urkunde.

Von einer der öffentlichen Probefahrten am 3. Juli 1886 berichtete auch eine der Zeitungen, damals musste das Leichtbenzin noch öfters nachgekippt werden, da der Tank nur 1,5 Liter Fassungsvermögen hatte. Auch allgemein waren die Fahrten damals mit einem Verbrenner sehr abenteuerlich, so gab es das Benzin nur in Apotheken, während einer längeren Fahrt musste das Kühlwasser öfters nachgefüllt werden und wenn es eine Panne gab, wurde der Dorfschmied gerufen..

Im Jahr 1900 wurden in den USA 40 Prozent der Automobile mit Dampf betrieben, 38 Prozent waren Elektroautos und die übrigen PKW verfügten über einen Verbrennungsmotor.

Nach dem die Verbrennungsmotoren immer fortschrittlicher wurden, haben sie nach und nach die Elektrofahrzeuge verdrängt. Es gab aber in den 130 Jahren immer mal wieder ein Aufflackern der Elektromobilität, denn gerade zu Zeiten, in denen das Erdöl auf dem Markt durch Konflikte knapp wurde, brachte meistens ein Autohersteller ein Elektroauto auf den Markt.

Die Vorform des heutigen Elektroautos gibt es bereits seit 1881, damals hatte Gustave Trouvé sein dreirädriges, elektrisch angetriebenes Elektromobil mit dem Namen „Trouvé Tricycle“ der Öffentlichkeit präsentierte.
Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 12 km/h, der nötige Strom wurde in 6 Bleiakkumulatoren gespeichert.

Bereits im Jahr 1899 hatte dann das zigarrenförmiges E-Auto namens “La Jamais Contente” (frz.: die nie Zufriedene) von Camille Jenatzy den Geschwindigkeitsrekord von 100 km/h erzielt.

Hier ist ein passendes Video, in dem man sieht, wie sich die Autos seit 100 Jahren verändert haben:

Via: Zeit

 

Kai

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3 Gedanken zu „Das Elektroauto gibt es bereits seit mehr als 130 Jahren + Video

  • 31. Januar 2016 um 12:30
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    Nur zur Wissenserweiterung der E-Auto-Freunde:

    Das erste VIERRÄDRIGE Elektrofahrzeug wurde in Coburg gebaut. Erstmals wurde der „Flocken Elektrowagen“ in der Coburger Zeitung vom 28. September 1888 erwähnt.

    Leider ist Coburg sehr technologiefeindlich und beim Thema E-Mobilität nur dilettantisch. Auch gibt es so gut wie keine Veröffentlichungen über den „Flocken Elektrowagen“. Ich habe davon aus einem NISSAN-Magazin erfahren. Zu diesem Zeitpunkt (2014) hatten wir unseren NISSAN Leaf (der erste in Coburg, und bis heute (2016) nur einer von zwei) schon über ein Jahr.

    Meine Frau und ich sind so begeistert von dem Auto, dennoch gibt es hier nur zwei Leute, bei über 100.000 Einwohner (Stadt und Landkreis Coburg), die sich so ein tolles Auto angeschafft haben.
    Obwohl es mir persönlich egal ist, finde ich das für eine Region mit dieser Geschichte einfach nur peinlich.

    Ich glaube seit über 15 Jahren (GM EV1) an das Elektroauto und ich würde unseren NISSAN Leaf gegen KEINEN Verbrenner (auch 7er, S-Klasse) auf der Welt eintauschen.

    Wenn spätestens 2017, das Jahr der E-Autos wird, sind alle wieder die größten Befürworter gewesen (wie beim iPhone). Die Zukunft wird von wenigen gestaltet, die Masse prahlt dann damit.

    Ich musste dass mal loswerden.

  • 1. Februar 2016 um 06:42
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    Aus der Tatsache dass in Coburg vermutlich nur 2 Leaf angemeldet sind kann man doch d er Region keine peinliche Technologiefeindlichkeit unterstellen.Habe selber schon fast alle käuflichen Fahrzeuge mit CO- Kennzeichen gesehen und kenne persönlich einen Coburger der einen Smart, einen I3 und 2 Tesla fährt. Wenn nicht mehr Nissan Leaf oder andere e-Fahrzeuge gekauft werden liegt das nicht an der Technologiefeindlichkeit der Menschen sondern am Angebot das einfach ungenügend ist. Ich weis wovon ich rede da ich selber 2 Stromer schon viele Jahre besitze. Wenn sich Reichweite, Ladezeit, verfügbare Ladestellen, Bezahlmodi und Preise und Wintertauglichkeit (zB. Heizung) der Fahrzeuge nicht grundlegend ändern oder geändert werden wird auch 2017 kein E-Autojahr werden weil die aktuellen Fahrzeuge für eine gute Nutzbarkeit einfach ein passendes Fahrprofil erfordern oder einen zusätzlichen Verbrenner als Reservefahrzeug. Die nächste Generation von Autos mit echten Reichweiten von 250 km im Winter wird nur die bereits jetzt vom Elektroauto überzeugten Menschen ermutigen auch mal eines zu kaufen, für die eher kritisch eingestellte Masse ändert sich gar nichts,die warten noch ab und zwar überall, nicht nur in Coburg.

  • 2. Februar 2016 um 09:47
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    @ Stoner: Kennen Sie den Flocken Elektrowagen? Wenn ja, woher?

    Obwohl in Coburg das erste vierrädrige E-Fahrzeug (Flocken Elektrowagen) gebaut wurde, kennt hier kaum jemand dieses Fahrzeug oder die Geschichte dazu.

    QUELLE WIKIPEDIA:
    Das Obermain-Tagblatt publizierte am 14. Oktober 2013:
    „… 1888 war es dann endlich so weit: Flockens hölzernes Elektromobil war fertig. In etwa zweieinhalb Stunden schaffte der Erfinder es damals mit seinem Gefährt bis zur letzten Anhöhe vor Redwitz. Für die restliche Strecke reichte die Batterie allerdings nicht mehr aus. Die Redwitzer halfen Andreas Flocken dabei, sein Auto bis zum Ziel zu schieben. In Redwitz besaß der Pionier sein eigenes Wasserkraftwerk. Mit einer frisch aufgeladenen Batterie meisterte sein Umweltfahrzeug den Rückweg nach Coburg problemlos. …“

    Trotz dieser Coburger Geschichte sind alle Kommunen und die Energieversorger bei dem Thema mehr als zurückgeblieben! Dabei bleibe ich.

    Ich wiederhole: Die Zukunft wird von wenigen gestaltet (Sie und Ich gehören dazu) und die, die den Auftrag zur Gestaltung vom Volk erhalten haben, ruinieren gerade die Zukunft meiner Kinder.

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