Nissan-Chef: Nur mit Deutschland hat das Elektroauto in Europa Erfolg

(11.04.2013)

Der RenaultNissan-Chef Carlos Ghosn hat Norwegen besucht, in Oslo bemängelte Ghosn, dass Deutschland nicht genug tut, um das Elektroauto zu fördern.

Das Elektroauto Nissan Leaf, hier das Ursprungsmodell.
Das Elektroauto Nissan Leaf, hier das Ursprungsmodell.

In Norwegen sind um die 12.000 Elektroautos (bei insgesamt 2,2 Millionen PKW) unterwegs, in Deutschland gab es Anfang 2013 etwa 7.500 Elektroautos (bei 43,3 Mio PKW insgesamt). Einer der Gründe ist wahrscheinlich die mangelnde Kaufförderung seitens des Staates, wenn es um die Stromer geht.

So sagte Ghosn:

„Welcher Marktanteil von elektrisch betriebenen Fahrzeugen möglich ist, hängt maßgeblich davon ab, was in Deutschland passiert“… „Als Absatzmarkt ist Deutschland verglichen mit den USA oder China kein Schwergewicht. Aber der Einfluss der Deutschen in Europa ist enorm.“

Laut Ghosn wird sich, ob sich Elektrofahrzeuge in Europa durchsetzen, vor allem in Deutschland entschieden werden.

Jedoch gibt es in Deutschland im Gegensatz zu den Nachbarn so gut wie keine Förderung, in Frankreich erhält der Käufer bis zu 5.000 Euro zum Kauf dazu, in Großbritannien sind es bis zu 5.800 Euro, in den USA 4.300 Euro (je nach Bundesstaat), in Norwegen muss keine Mehrwert- oder Einfuhrsteuer gezahlt werden, in China 6.800 und in Japan werden bis zu 40 Prozent des Kaufpreises erstattet.

Angesicht des Zieles der Bundesregierung von einer Million Elektroautos auf den Straßen bis zum Jahr 2020 könnte man auf den Gedanken kommen, dass sich die Haltung der Bundesregierung ändert, sobald mehr deutsche Autohersteller E-Autos auf den Markt bringen (derzeit gehört u.a. Mercedes-Benz mit seiner Marke Smart und dem Elektroauto Smart Fortwo Electric Drive dazu).
So eine Vermutung scheint auch Ghosn zu haben, denn er sagte (auch wenn es ironisch klingen sollte):

„Womöglich ändert sich diese Haltung, wenn die deutschen Automobilhersteller in größerem Umfang Elektroautos auf den Markt bringt“.

Aber auch das Thema Reichweite spielt eine Rolle, denn dieses ließe sich mit genügend Schnellladestationen (derzeit gibt es in Deutschland nur 24 Stück) und normalen Stromtankstellen schnell beiseite wischen – denn mit genügend Ladestationen bräuchte man sich keine Sorgen um die Reichweite zu machen, da man dann sein Elektrofahrzeug, wie einen Benziner an einer der vielen Tankstellen aufladen könnte. Jedoch ist das Schnellladenetz in Deutschland noch nicht so weit ausgebaut und bei so mancher Ladestation muss man sich vorher informieren, ob man eine spezielle Kundenkarte benötigt.

Das ist so, als ob ich mich vor einer Autofahrt nach Braunschweig erst mal informieren müsste, wo es welche Tankstelle gibt, dann muss ich zum Beispiel zu einem Büro von Shell fahren, um dort einen Schlüssel für die Zapfsäule abzuholen.. klingt umständlich, ist es auch – warum man nun unbedingt den Zugang zu Ladestationen künstlich erschwert, wird wohl ein Rätsel bleiben. Denn meiner Meinung nach, sollte einfach jeder Anbieter einer Ladestation verpflichtet werden, auch die Zahlung mit Bargeld, Handy, etc. direkt vor Ort zu ermöglichen.

Zu der Zukunft des Elektroautos sagt Ghosn:

„Es wird in Zukunft einen Mix bei den Antrieben von Automobilen geben, und der Elektroantrieb wird einer davon sein. In Europa dominierten Autos mit Diesel-Motoren, in den USA oder Japan würde es die bei Pkw so gut wie nicht geben. Am Ende ist es immer eine politische Frage, welche Antriebsart sich durchsetzt.“

Via: Welt.de, Mein-Elektroauto und Spiegel

 

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Kai

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2 Gedanken zu „Nissan-Chef: Nur mit Deutschland hat das Elektroauto in Europa Erfolg

  • 11. April 2013 um 13:51
    Permalink

    Die Bundesregierung bringt unsere Steuermilliarden lieber zum „Wohle Europas“ in Pleiteländer und -Banken ein, statt aktiv etwas zur Förderung der Elektromobilität beizutragen.

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