Die Kaufprämie für Elektroautos könnte in Deutschland zu einer Enttäuschung werden

Viele hoffen darauf, dass es bald auch in Deutschland eine Kaufprämie für den Erwerb von Elektroautos geben wird. Allerdings könnte die Einführung der Kaufprämie zu einer Enttäuschung führen.

Ladestation für Elektroautos in der Kleinstadt Elze
Ladestation für Elektroautos in der Kleinstadt Elze

Derzeit wird wieder verstärkt über die mögliche Einführung einer Förderung für E-Autos diskutiert, so gibt es bereits verschiedene Lösungsansätze, wie diese finanziert werden soll.

Allerdings haben Besitzer von Elektromobilen nicht nur mit den höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu einem Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor zu kämpfen, sondern auch mit einer mangelhaften Ladeinfrastruktur.
So gibt es zum Beispiel noch immer Städte, in denen gar keine öffentliche Ladestation installiert worden ist. Daher kommt ein rein elektrisch angetriebenes Auto derzeit nur für die Menschen in Frage, welche entweder ein eigenes Haus oder eine Garage mit einem Stromanschluss haben.
Eine öffentliche Ladestation im näheren Umkreis zähle ich nicht dazu, da das Vollständige aufladen der Batterieeinheit selbst mit einem Schnellladesystem über 30 Minuten dauert und kaum jemand nach dem Feierabend noch zusätzlich an der Stromtankstelle warten will.

Ein anderes Problem könnte sein, dass die Autohersteller die möglichen Preissenkungen nicht mehr im vollen Umfang an die Kunden weitergeben. Denn sobald den Autobauern klar wird, dass in den nächsten Wochen eine Kaufprämie in Höhe von bis 5.000 Euro eingeführt wird, könnten diese die Preise noch leicht erhöhen. Auch werden die Akkuzellen immer günstiger, da zum Beispiel das Produktionsverfahren verbessert wird und es unter den Anbietern einen größeren Wettbewerb geben wird.

Das Ziel von einer Million Elektroautos ist kaum noch zu schaffen

Allerdings führt kein Weg an der Elektromobilität vorbei, denn in immer mehr Städten in Deutschland werden regelmäßig die von der EU gesetzten Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide überschritten.
Auch wenn es für diese Belastungen auch andere Ursachen (Fabriken, Kamine, etc.) gibt, kann man bei der Mobilität schnell eine Veränderung bewirken. Gleichzeitig würde es in den Städten nicht mehr so laut sein, da Elektroautos nahezu geräuschlos fahren.
Aber auch das Erdöl, aus dem der Treibstoff für die Verbrenner hergestellt wird, ist nicht unendlich verfügbar. Allerdings lassen sich derzeit viele Menschen von den günstigen Benzin- und Dieselpreisen verlocken, jedoch gehe ich davon aus, dass es in den nächsten Jahren eine sehr deutliche Preissteigerung geben könnte, bei der dann der Liter Superbenzin 1,90 Euro kosten könnte.

Ein positives Beispiel ist zum Beispiel Norwegen, hier gibt es eine breite Förderung der Elektromobilität: Denn neben finanziellen Anreizen ist auch ein gut ausgebautes Netz an Ladestationen vorhanden, so das der Marktanteil der Elektroautos in Norwegen 2015 auf 17,1 Prozent gestiegen ist.

Wenn man die Elektromobilität in Deutschland voranbringen will, sollten mehr Ladestationen gebaut werden und es sollte eine Kaufförderung für Elektrofahrzeuge geben, die Finanzierung sollte aus Sonderabgaben aus Benzin uns Diesel erfolgen.

Kai

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4 Gedanken zu „Die Kaufprämie für Elektroautos könnte in Deutschland zu einer Enttäuschung werden

  • 7. Februar 2016 um 17:21
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    Ich wäre dafür, die Förderung ähnlich wie in Norwegen zu finanzieren. Umweltsünder wie SUVs dürften ruhig dadurch das doppelte kosten.

  • 7. Februar 2016 um 19:05
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    Wenn die Dieselsubventionen gestrichen würden, würde die eMobilität sehr viel besser aufgestellt sein.
    Der Arm von VW muß unendlich lang sein.

  • 7. Februar 2016 um 19:42
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    Die Politiker sind nichts als geschmierte Marionetten der Autolobby

  • 8. Februar 2016 um 10:09
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    Ausgezeichneter Artikel. Bringt die ganze E-Mobility Problematik auf den Punkt. Ich möchte folgenden Aspekt noch hinzufügen: Neben der reinen Anzahl der Ladestellen sind wir noch sehr weit von einem „Roaming“-ähnlichen Abrechnungskonzept entfernt. Heute muss ich mit einem ganzen Satz von Verträgen und Karten durch die Republik fahren, um auch nur die Ladesäule in der Nachbarstadt benutzen zu können. Tiefstes Mittelalter.

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