Elektroautos sind in China nicht sehr umweltfreundlich

2 Minuten Lesezeit

(08.05.2012)

Mit einem Elektroauto kann man sehr umweltfreundlich unterwegs sein, allerdings hängt dies von der Art ab, wie der benötige Strom erzeugt wird.

Elektroautos sind in China nicht sehr umweltfreundlich
(Chinas größtes Kohlekraftwerk in Zouxian, Shandong. Bildquelle: The Ausstralien)

China gilt als einer der Vorreiter was das Thema Elektroauto betrifft, jedoch wird ein Großteil der Elektromobile in China mit Strom aufgeladen, welcher aus Kohlekraftwerken stammt – dies macht den positiven Effekt der Elektrofahrzeuge wieder zunichte.

Seit dem Jahr 2009 wurden laut McKinsey fast 6.900 Elektrofahrzeuge in China verkauft, mit diesen Zulassungszahlen ist auch China weit weg von den Elektroautoplänen. Ebenso wie Deutschland hat sich auch China ein Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2015 sollen 500.000 E-Autos auf Chinas Straßen fahren.

Allerdings wird der verfügbare Strom Chinas vor allem aus Kohle gewonnen, da die Kohlekraftwerke in China nicht immer die neusten Filtermethoden, was die Abgase und das somit das CO2 (Kohlendioxid ) angeht, sind die Ausgangswerte dementsprechend groß.
Derzeit gibt es kaum wirkliche Alternativen, so wurde im Jahr 2010 ca. 73 % des Strom von Kohlekraftwerken erzeugt.
Der Ausstoß pro kWh unterscheidet sich von Gebiet zu Gebiet in China, so sind die Werte von 836,7g CO2 pro kWh in der Küstenregion Ostchina am geringsten. Der regionale Strom, lässt beispielsweise den Nissan Leaf zu einem Ausstoß von 187,7 g CO2/km anwachsen, in Deutschland würde der Ausstoß (je nach Art der Erzeugung) bei 97,4 g/km liegen. Mit diesen Werten ist selbst ein vergleichbares Auto mit einem Verbrennungsmotor umweltfreundlicher, wenn man den reinen CO2-Ausstoß berücksichtigt: Das mit dem Leaf vergleichbare Modell VW Golf VI z.B. verbraucht mit der Spritspartechnik BlueMotion etwa 5,2 l/100 km -das entspricht 121 g/ km.
Dies zeigt, dass es nicht nur reicht ein Elektroauto zu fahren – es empfiehlt sich Gleichzeitig, die Stromerzeugung so nachhaltig wie möglich zu betreiben. Nur so können Elektromobile auch wirklich umweltschonend fahren

In Deutschland sehen die Zahlen etwas besser aus, im Jahr 2011 sah der Strommix so aus: 24,9% Braunkohle, 18,6% Steinkohle und Kernenergie 17,6%. Zusätzlich gibt es in Deutschland strengere Umweltauflagen, so das nicht ganz so viele Schadstoffe in die Umwelt gelangen können.

Wer genug Platz hat und es sich leisten kann, der kann sein Elektroauto immer noch am umweltfreundlichsten mit Solar- und/oder Windkraft aufladen oder alternativ grünen Strom bei seinem Energieanbieter beziehen.
Quelle: http://www.ag-energiebilanzen.de/viewpage.php?idpage=65 AG Energiebilanzen)

3 comments on “Elektroautos sind in China nicht sehr umweltfreundlich”
  1. Steffen says:
    9. Mai 2012 at 17:21

    Was bei der Bewertung der Umweltfreundlichkeit von Elektrofahrzeugen immer wieder erheblich unterschätzt wird ist deren lokale Abgasfreiheit. Gerade für dicht besiedelte Städte würde ein hoher Anteil von Elektroautos die Liftqualität signifikant verbessern – völlig unabhängig von der CO2-Bilanz. Allein Feinstäube und Motorenlärm führen in Deutschland laut Umweltbundesamt bei zehntausenden Menschen zum vorzeitigen Tod. Die riesigen Potenziale für gesündere und lebenswertere Städte, die die Elektromobilität hier bietet, geraten bei der Bewertung der Umweltfreuindlichkeit zu Unrecht immer wieder in den Hintergrund.

  2. Andreas says:
    31. Januar 2013 at 08:23

    „Allerdings wird der verfügbare Strom Chinas vor allem aus Kohle gewonnen, da die Kohlekraftwerke in China nicht immer die neusten Filtermethoden, was die Abgase und das somit das CO2 (Kohlendioxid ) angeht, sind die Ausgangswerte dementsprechend groß.“
    Die „Filtertechnik“, gemeint ist sicherlich die Abgasreinigung hat nichts mit dem CO2 Ausstoß zu tun.

  3. Peter Palmat says:
    10. November 2020 at 14:43

    Tut mir einen Gefallen und berücksichtigt beim Verbrenner auch die Raffinerie! Es sprudelt kein fertiges Benzin aus dem Bohrloch, das sollte allgemein bekannt sein. Einen Liter Benzin sollte man mit mindestens 2700g CO2 pro Liter ansetzen. Das macht dann bei 5.2l schon einmal 140g/km und wer einen Leaf mit 22kWh/100km fährt, der kommt mit einem Golf niemals mit 5.2l aus. Einfach mal bei spritmonitor für beide Autos nachschauen, nochmals nachrechnen und staunen!
    Da kommt nämlich in der Praxis etwa 16kWh vs 6l Benzin heraus.

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