Der Ausbau der Ladestationen kommt langsamer voran

Damit mehr Elektroautos verkauft werden, ist ein gut ausgebautes Netz an Ladestationen nötig – allerdings verliert der Ausbau der Ladeinfrastruktur an Dynamik.

Der Ausbau der Ladestationen kommt langsamer voran
Der Ausbau der Ladestationen kommt langsamer voran

Es ist das typische Henne-Ei Problem: Damit sich die E-Autos besser verkaufen ist ein gut ausgebautes Netz an (Schnell-)Ladestationen nötig, allerdings sagen manche Unternehmen, dass sich der Ausbau der Stromtankstellen nur bei genug Ladestationen lohnt.

Nun zeigt sich, dass der Ausbau der Ladepunkte im Jahr 2015 in Deutschland nur langsam fortgeschritten ist. So standen den Fahrern von Elektromobilen Ende 2015 insgesamt nur 5.836 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung, dies sind lediglich 265 mehr als noch zur Jahresmitte 2015.

So lautet das Ergebnis einer aktuellen Erhebung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Demnach sind mittlerweile 935 Städte und Gemeinden mit mindestens einer öffentlich zugänglichen Lademöglichkeit ausgestattet.
Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten öffentlich zugänglichen Ladepunkten (1.255), gefolgt von Baden-Württemberg (1.097) und Bayern (794).
Unter den deutschen Städten sind Berlin (433), Stuttgart (370) und Hamburg (203) Spitzenreiter.

Die Europäische Union empfiehlt ein Verhältnis von öffentlich zugänglichen Ladepunkten und Fahrzeugen von 1:10. Dieser Wert wird in Deutschland aktuell noch erreicht.
Da der Verkauf von Elektroautos auch in Deutschland ganz langsam voran kommt, waren die Wachstumsraten der Fahrzeuge deutlich dynamischer als bei den Ladepunkten.
Im Dezember 2015 wurden insgesamt 49.470 Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb verzeichnet (2014: 26.006).

Das Ziel der Bundesregierung, die Zahl der Elektroautos deutlich zu steigern, wird nicht ohne den weiteren Aufbau einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur gelingen. Die Energiewirtschaft ist hier in den vergangenen Jahren erheblich in Vorleistung gegangen.

Martin Weyand (BDEW-Hauptgeschäftsführer) sagt:

„Allein kann die Branche das angesichts der hohen Investitionskosten und einer geringen Auslastung der Ladesäulen nicht schultern“…

„Der BDEW hat bereits im letzten Jahr Vorschläge für ein Marktaktivierungsprogramm vorgelegt, das den Aufbau von 10.000 Ladesäulen vorsieht. Dies wird nur in einer gemeinsamen Anstrengung zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft zu bewältigen sein.“

Dies zeigt, dass die Politik den Ausbau der Elektromobilität fördern muss, wenn sie das Ziel von 1 Million Elektroautos bis zum Jahr 2020 erreichen will.

Quelle: Pressemitteilung vom BDEW

Kai

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