Elektroauto-Hersteller einigen sich auf Schnelllade-System

2 Minuten Lesezeit

(05.05.2012)

Die großen Autohersteller haben sich auf eine gemeinsame Technologie zum Schnellladen von Elektroautos geeinigt, mit Hilfe dieser soll eine Schnellladung in bis zu 15 Minuten erfolgen können.

Vom 6. bis 9. Mai findet in Los Angeles das 26. Symposium für Elektroautos und andere Elektromobile (26. Electric Vehicle Symposium = EVS 26) statt, in dem Rahmen wollen die Autohersteller aus Deutschland und den USA eine Technologie zum Schnellladen vorstellen, mit welcher die meisten Elektrofahrzeuge mit entsprechender Ausrüstung in 15 bis 20 Minuten aufgeladen werden können.

Zu den beteiligten Herstellern gehören Audi, BMW, Chrysler, Daimler, Ford, General Motors, Porsche und Volkswagen, diese haben sich auf eine einheitliche Fahrzeugschnittstelle geeinigt. Bei dem Standard handelt es sich um das Combined Charging System, welches ab 2017 in alle E-Fahrzeugen in Europa und den USA eingesetzt werden soll.

Das Combined Charging System vereint einphasiges Laden mit Wechselstrom, schnelles Wechselstromladen mit Drehstromanschluss, Gleichstromladen für Haushalte oder ultraschnelles Gleichstromladen an Stromtankstellen mit nur einer Schnittstelle im Fahrzeug. So können die Fahrer von Elektroautos, ihr Fahrzeug an den meisten Ladestationen unabhängig von Stromquelle und angebotener Ladegeschwindigkeit laden. Dieser Vorteil wird den Aufbau einer standardisierten Infrastruktur beschleunigen.

Die SAE (International Society of Automotive Engineers) hat das Combined Charging System als den Standard zum Schnellladen bestimmt, der das bestehende Typ 1 basierte AC-Laden erweitert. Der Standard wird diesen Sommer offiziell veröffentlicht. Die European Automobile Manufacturers Association (ACEA) hat das Combined Charging System ab 2017 als einheitliche AC/DC-Ladeschnittstelle für alle neuen Fahrzeugtypen in Europa ausgewählt und bereits ab dem kommenden Jahren sollen die ersten Elektroautos mit diesem System ausgeliefert werden.

Bei dem Design des Ladesystems wurden die bestehenden Ladelösungen, der Ergonomie der Stecker und der Kundenpräferenzen in Europa und den USA analysiert und berücksichtigt. Das Combined Charging System wurde für den internationalen Markt entwickelt und schafft einen einheitlichen Standard mit gleichem elektrischem System und Bauraum, gleicher Ladesteuerung und gleichen Sicherheitsvorrichtungen.

Die ersten kommerziell erhältlichen Ladestationen sollen Ende dieses Jahres bereit stehen.

2 comments on “Elektroauto-Hersteller einigen sich auf Schnelllade-System”
  1. Julian Zimmerle says:
    9. Mai 2012 at 09:18

    Na toll, das letzte was wir brauchen ist doch wohl noch ein weiterer Standard für Ladestecker! Als ob es davon noch nicht genug gäbe!
    Warum können die nicht einfach auch in Zukunft die gleichen Ladestecker verwenden, welche bereits in vielen E-Autos und bestehenden Ladesäulen verwendet werden?! Für das schnelle Gleichstromladen gibt es den ChaDeMo-Standard (bisher der gottlob der einzige Stecker für Gleichstrom-Schnellladung) und für das normale Laden mit Wechselstrom die Stecker nach SAE J1772, VDE-AR-E 2623-2-2 (Mennekes), IEC 60309 (normale CEE Starkstrom-Stecker), und SCAME.
    Im Wechselstrom-Bereich haben bisher die vielen verschiedenen Systeme nicht wirklich gestört, da sie sich dank Ladezeiten von deutlich über 30 Minuten bis mehreren Stunden eigentlich eh nur zum langsamen Standard-Laden in der eigenen Garage oder am Arbeitsplatz eignen und man dort einfach ein passendes Adapterkabel vorhalten kann.
    Im Gleichstrom-Bereich sind mehrere konkurrierende Standards jedoch ein echtes Problem, denn das sind genau die öffentlichen Ladestationen, die alle E-Autos jedesmal dann zum schnellen Nachladen (unter 20 Minuten) nutzen müssen, wenn die Akkuladung nicht ausreicht. Bisher konnte man sich darauf verlassen, dass die Schnellladestationen z.B. an Autobahnen auch ein passendes Ladekabel dran haben. In Zukunft wird man dann wohl immer noch wertvollen Gepäckraum für klobige Schnellladestecker-Adapter verschwenden müssen.

  2. Michae says:
    29. Mai 2012 at 08:58

    Standard ist immer gut, basta. Und schon gar, wenn man alles bestehende über Bord wirft.

    Voraussetzung: Der Standard wird akzeptiert.

    Ich erinnere mich nur zu gut, als nach DVD-R, DVD+R und DVD-RAM sich alle zusammensetzten, um die Nachfolgetechnik von der Picke auf zu standardisieren (HD DVD). Bis dann Sony in einem späten Stadium kam, und ein eigenes Süppchen kochen musste (Bluray-Disk). Zum Glück für den Konsumenten wurde HD DVD, obwohl der eigentliche Standard, dann aufgegeben.

    Wir werden ja sehen.

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