Elektroautos werden ins Energiemanagement der Energieversorger integriert

2 Minuten Lesezeit

(31.05.2011)

Die Fahrer von Elektroautos haben wie die Fahrer von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ganz individuelle Bedürfnisse, ein neues System soll die Anforderungen mit denen eines Energieversorgers in Einklang bringen. Das neue System nennt sich Navender und wurde vom Institut für Transportation Design (ITD) der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Rahmen des vom Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium geförderten Forschungsprojekts ,,GridSurfer“ entwickelt.

Die interaktive Benutzeroberfläche des Navender soll die Termin- und Routenplanung bei der Fahrt mit dem Elektroauto kombinieren und im Hintergrund das Energiemanagement im Zusammenspiel mit dem Energieanbieter EWE übernehmen. Der Nutzer gibt dabei lediglich Orte und Zeiten seiner geplanten Fahrten an. Wird das Elektrofahrzeug abgestellt, wird es umgehend wieder mit dem Stromnetz verbunden (manuell via Kabel oder später per Induktion). Auf diese Weise profitieren beide Seiten vom Vehicle-to-Grid-Konzept (V2G): Die Standzeiten des Elektroauto können vom Energieanbieter optimal für die Speicherung beziehungsweise Rückspeisung von Energie genutzt werden. Dennoch soll die Fahrzeugbatterie immer ausreichend geladen sein, um Autofahrern die gewünschte Mobilität zu garantieren. Der Navender erlaubt dabei auch flexible Lösungen wie einen zeitlich begrenzten V2G-Blocker oder das Bereitstellen von zielunabhängigen Reichweiten im Kurzstreckenbereich. Die Eingabe von Reservekilometern sichert eine Grundreichweite des Elektroauto.

Der Navender befindet sich bereits in der praktischen Erprobung. Im Elektroauto E3 eingesetzt, wird er von ausgewählten Nutzern in der Region Oldenburg im Alltagstest getestet und bewertet. Voraussichtlich Ende 2011 liegen die Ergebnisse vor. Die Frage bleibt, ob die Fahrer von Elektroautos wirklich den Akku ihres Elektroautos als dezentralen Stromspeicher (z.B. für das soge. Smart Grid (Intelligente Netz)) nutzen lassen wollen – oder die Energieversorger müssten eine sehr gute Tarifoption anbieten.

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