Parkmöglichkeiten für Elektroautos: Wie gut ist der Ausbau spezieller E-Auto-Parkplätze?

Elektroautos sind die Zukunft. Den höchsten Marktanteil haben die mit Strom betriebenen Autos in Norwegen. Im ersten Quartal des Verkaufsjahres 2019 stieg dieser auf einen Rekordwert von 61 %. Auch in Deutschland steigt der Verkauf von E-Autos jährlich, aber nach wie vor recht langsam. Von noch 17.600 Fahrzeugen im ersten Quartal 2018 wurden 23.400 im gleichen Zeitraum 2019 verkauft. Im ersten Halbjahr 2019 konnten zudem absolut gesehen erstmals mehr E-Autos in Deutschland als in Norwegen verkauft werden.

Ein Elektroauto wird aufgeladen. Bildquelle: @ John Cameron / Unsplash.com
Ein Elektroauto wird aufgeladen. Bildquelle: @ John Cameron / Unsplash.com

Auf den deutschen Straßen sind immer mehr Elektroautos unterwegs. Die Fahrer können ihre Fahrzeuge natürlich überall parken, wo auch Autos mit einem Verbrennungsmotor abgestellt werden dürfen. Viel praktischer sind hingegen Parkplätze, die mit einer Ladestation für E-Autos ausgestattet sind. So kann die Elektrobatterie während des Parkens aufgeladen werden. Dafür sollen die Straßen in vielen deutschen Städten mit zusätzlichen E-Auto-Parkplätzen ausgestattet werden. Aber wie weit ist der Ausbau bislang vorangeschritten?

Parksituation in Deutschland

Die Bundesregierung sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 eine Millionen Elektrofahrzeuge genutzt werden sollen. Bei nur knapp 100.000 Fahrzeugen im Jahr 2019 ist das Ziel noch in weiter Ferne und wohl nicht mehr zu erreichen. Kritiker bemängeln die fehlende Infrastruktur. Mit der steigenden Anzahl an Elektroautos im deutschen Verkehr sollen weitere Sonderparkpätze mit Ladestationen in den Städten ausgebaut werden. Nur so kann das Ziel auch tatsächlich realisiert werden. Hier einige Beispiele für den Ausbau der Infrastruktur im Parkbereich:

  1. München
    Die Stadt München möchte ihren Einwohnern und Besuchern 550 Ladestationen mit jeweils zwei Lademöglichkeiten zur Verfügung stellen. Bis zu 1.100 Elektroautos sollen so bis Ende 2019 gleichzeitig geladen werden können. Aktuell gibt es in Bayern im Bundeslandvergleich den höchsten Anteil an Ladepunkten. Im Februar 2019 konnten etwa 2800 öffentliche Ladestellen genutzt werden.
  2. Rüsselsheim
    Die Opel-Stadt Rüsselsheim will elektrischer werden. Dafür wurde im Dezember 2018 festgelegt, dass 1.300 Ladepunkte bereitgestellt werden sollen. Allein 900 von ihnen stellt der Hersteller Opel selbst zur Verfügung. Davon sollen 350 auf dem Firmengelände stehen, die restlichen sollen sich in der Stadt Rüsselsheim befinden. Damit wird die Autostadt die meisten öffentlich zugänglichen Ladestationen in der Bundesrepublik bieten . Sie setzt somit ein Zeichen für die Elektroautoindustrie. Aktuell gilt noch Hamburg als Spitzenreiter mit 834 Stationen im Februar 2019.
  3. Parken an Flughäfen
    Wie sieht es eigentlich mit Parkmöglichkeiten mit Ladestationen an den Flughäfen Deutschlands aus? Am Flughafen München stehen bereits E-Parkplätze zur Verfügung. Diese sind besonders ausgezeichnet und mit Ladepunkten ausgestattet. Wo befinden sich die E-Parkplätze und wie viel kostet das Parken? Die Parkplätze für Elektroautos befinden sich alle in einem Parkhaus. Im Parkhaus P20 auf Parkebene 05 am Terminal 2 können diese genutzt werden. Pro Stunde kostet ein Parkplatz vier Euro, am Tag werden 31 Euro fällig und ab neun Tagen und bis zu 90 Tagen wird eine Pauschale von 249 Euro berechnet. Die abgestellten Elektroautos können dabei kostenlos geladen werden. So soll bei der Rückkehr von einer Reise das Auto vollgeladen und bereit zur Fahrt sein.

Wie viele Lademöglichkeiten können genutzt werden?

Auf Parkebene 05 im Parkhaus P20 des Flughafens München können 16 Ladepunkte genutzt werden. Fünf von ihnen sind mit Typ 2 Steckdosen ausgestattet. Sie weisen eine Leistung von 11 kW auf. Bei den restlichen elf Anschlüssen handelt es sich um Schuko-Dosen. Diese besitzen eine Leistung von 2.3 kW.
Für Langzeitparker ist eine Ladung aber häufig nicht so wichtig. Ist die Batterie bereits aufgeladen und sind die Preise der Stellplätze am Flughafen zu teuer, können auf Vergleichsseiten günstige Alternativen gefunden werden. Wer sein Fahrzeug nicht über die komplette Dauer der Reise aufladen möchte, kann schon für einen vergleichsweise kleinen Preis am Flughafen München parken. Manche Anbieter stellen ein Parkplatz schon ab acht Euro pro Tag bereit. Einige bieten sogar Ladeservices an, bei denen das Auto vollgeladen und dann umgeparkt wird.

Welche Regeln gelten für E-Parkplätze?

Die Nutzung eines Elektroautos bringt viele Privilegien und Vorteile. Dabei gilt es jedoch einige Regeln zu beachten:

  1. Das E-Kennzeichen
    Elektroautos dürfen vielerorts gratis parken. Aber dafür reicht es nicht aus, dass ein mit Strom betriebenes Fahrzeug gefahren wird. Als Halter eines E-Autos muss ein E-Kennzeichen angefordert werden. So lässt sich das Privileg des kostenfreien Parkens richtig nutzen.
  2. Laden und nicht Parken
    Neben reinen E-Parkplätzen gibt es auch Stellplätze für Elektroautos, die mit einem Ladepunkt ausgestattet sind. In der Regel dürfen auf diesen Stellplätzen die Autos tatsächlich nur zum Laden abgestellt werden. Wer sein Fahrzeug abstellt und es nicht lädt oder es länger stehen lässt, als eine Ladung tatsächlich benötigt, muss mit einer Verwarnung oder einem Bußgeld rechnen. In äußersten Fällen kann es sogar abgeschleppt werden. Auch bei dieser Regel gibt es Ausnahmen: So dürfen Fahrer in Hamburg und Leipzig das E-Auto rund um die Uhr auf diesen Parkplätzen abstellen.
  3. Höchstparkdauer
    Einige E-Parkplätze sind mit einer Höchstparkdauer versehen. Wie bei normalen Parkplätzen, die zeitlich begrenzt genutzt werden können, darf auch diese nicht überschritten werden. Ob die Batterie in der Zeit aufgeladen wird oder noch nicht vollgeladen ist, spielt keine Rolle.
  4. E-Parkplätze nur für Elektroautos
    E-Parkplätze sind speziell für Elektroautos reserviert. Ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor darf logischerweise nicht auf so einen Stellplatz geparkt werden. Wer das missachtet, muss damit rechnen, dass das geparkte Fahrzeug abgeschleppt wird. Hinzu kommen Verwarnungs- und Bußgeldbescheide. Das gilt auch, wenn ein Parkverbot zeitlich begrenzt ist.
Abbildung 2 : Einige Städte wollen die E-Parkplätze deutlich ausbauen. Bildquelle: @ distel2610 (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 2 : Einige Städte wollen die E-Parkplätze deutlich ausbauen. Bildquelle: @ distel2610 (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Fazit

Elektroautos sind ein Zeichen des Fortschritts und der Nachhaltigkeit. Die Menge an genutzten E-Autos entspricht aber noch nicht annähernd dem Ziel der Bundesregierung für das Jahr 2020. Um mehr Autofahrer zum Kauf eines E-Autos zu bewegen, soll die Infrastruktur für elektrische Fahrzeuge verbessert und ausgebaut werden. Städte wie München und Rüsselsheim setzen aktuell größere Projekte um und auch andernorts wird fleißig an Verbesserungen gearbeitet. So sollen zusätzliche Ladepunkte für Einwohner und Besucher angeboten werden. Auch die Flughäfen rüsten langsam, aber sicher um. Im Parkhaus des Flughafens München können 16 Ladepunkte genutzt werden. Für Langzeitparker lohnt sich das jedoch nicht immer. Zudem müssen auch beim Parken von Elektroautos auf E-Parkplätzen einige Regeln beachtet werden.

Bildquellen:
Abbildung 1:
Abbildung 2: @ distel2610 (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Passende Fahrzeuge

Elektroauto Citroen C-Zero

Citroën C-Zero

Symbolbild. Das Elektroauto VW e-Golf verfügt über eine Reichweite von bis zu 190 Kilometern.

Elektroauto VW e-Golf

Elektroauto iOn. Bildquelle: Peugeot

Elektroauto Peugeot iOn

Elektroauto Mitsubishi i-MiEV

Mitsubishi Electric Vehicle (i-MiEV)

Für das Elektroauto Renault Zoe gibt es ab sofort ein Notladekabel, mit dem man die Akkuzellen auch an den sogenannten Schuko-Steckdosen aufladen kann. Bildquelle: Renault

Elektroauto Renault Zoe

Elektroauto VW BUDD-e. Bildquelle: VW AG

Elektroauto VW BUDD-e

Das Elektroauto VW e-up! Bildquelle: VW AG

Elektroauto VW e-up!

Das Elektroauto BMW i3 wird seit November 2013 in Deutschland verkauft. Bildquelle: BMW AG

BMW i3 mit Range-Extender

Elektroauto VW ID.3. Bildquelle: VW AG

Elektroauto VW ID.3

Das Elektroauto BMW i3. Bildquelle: BMW AG

BMW i3

Elektroauto Kia Soul EV. Foto: Auto-Medienportal.Net/Manfred Zimmermann

Kia Soul EV

Das Elektroauto Tesla Model Y. Bildquelle: Tesla

Elektroauto Tesla Model Y

Elektroauto Opel Corsa-e. Bildquelle: Opel Automobile GmbH

Elektroauto Opel Corsa-e

Kai

Wenn Dir der Artikel gefällt, kannst Du auf Unterstütze uns erfahren, wie Du Mein-Elektroauto.com unterstützen kannst.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.