AllCharge macht das Leben der Elektroauto-Fahrer viel einfacher

[13.06.2017] Continental hat mit AllCharge eine Lösung für das Hauptproblem der Fahrer von Elektroautos präsentiert, denn mit dem Ladesystem AllCharge kann man jede Ladetechnik für seinen Stromer nutzen.

Das bidirektionale AllCharge System eröffnet völlig neue Nutzungsmöglichkeiten für die große in der Fahrzeugbatterie gespeicherte Energiemenge, beispielsweise am Campingplatz. © Continental
Das bidirektionale AllCharge System eröffnet völlig neue Nutzungsmöglichkeiten für die große in der Fahrzeugbatterie gespeicherte Energiemenge, beispielsweise am Campingplatz. © Continental

Wer bisher mit dem Elektroauto unterwegs war, musste sich am besten vorher darüber informieren, wo welche Ladestation steht. Denn ansonsten konnte der Ladevorgang daran scheitern, dass das E-Auto nicht an der vorgefundenen Stromtankstelle aufgeladen werden kann, weil ein ganz anderes Ladesystem genutzt wird.

Mit dem „Universal-Ladegerät“ von Continental könnte das Ladechaos ein Ende haben, denn die innovative Ladetechnik macht den elektrischen Antriebsstrang zum „Universal-Ladegerät“ für das kabelgebundene Laden an Ladestationen unterschiedlichster Technik.

Dabei ist es egal, ob die Lademöglichkeit AC-einphasig, AC-dreiphasig oder DC-Schnelladen unterstützt, denn mit AllCharge kann das Fahrzeug stets die maximale Ladeleistung der Säule bis zu 800 V und bis 350 kW nutzen.
Gleichzeitig wird auch das bidirektionale Laden unterstützt, so entstehen völlig neue Nutzungsmöglichkeiten für die große in der Fahrzeugbatterie gespeicherte Energiemenge.

Continental präsentiert zur Continental Tech Show im Juni und zur IAA 2017 im September einen Weg aus der uneinheitlichen Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Der Grundgedanke ist verblüffend einfach: Anstelle zusätzliche Ladetechnik für die unterschiedlichen Arten von Ladestationen ins Auto zu packen, macht Continental den elektrischen Antriebsstrang selbst zum „Ladegerät“. Dabei wird aus den Komponenten (Elektromotor und Inverter: Wandler, der zwischen Gleich- und Wechselstrom hin und her wandelt) eines konventionellen elektrischen Antriebs ein komplettes Ladesystem – das sogenannte „AllCharge“-Ladesystem. Alle dafür notwendigen Fähigkeiten besitzen die beteiligten Komponenten bereits, denn auch innerhalb des elektrischen Antriebsstrangs wird ständig zwischen Gleich- und Wechselstrom verschiedener Spannungslagen hin und her gewandelt. Diese Eigenschaft nutzt Continental nun, um damit die Anforderungen unterschiedlicher Ladetechniken im Fahrzeug abzudecken.

So kann der Fahrer nicht nur an jeder im Moment im Einsatz befindlichen Ladestation vorfahren und mit bis zu 800 V und bis zu 350 kW Ladeleistung „tanken“ – er hat bei Bedarf im Fahrzeug 230 V Wechselstrom zur Verfügung. Mit seiner Vehicle-2-Device Technologie kann das AllCharge-System mobile elektrische Geräte (z.B. Laptop, Kühlschrank oder Bohrmaschine) aus der Fahrzeugbatterie mit Strom versorgen.

Dr. Oliver Maiwald (Leiter Technology & Innovation Division Powertrain bei Continental) sagt:

„Heute steht der Fahrer eines Elektroautos oft vor der falschen Ladesäule und kann nicht so schnell laden, wie er möchte“…

„Mit dem AllCharge-Antrieb von Continental muss sich der Fahrer um die Ladetechnik keine Gedanken mehr machen. Sein Fahrzeug ist auf alles vorbereitet, von einphasigem über das dreiphasige AC-Laden bis zum schnellen DC-Laden. „Der größte Vorteil des Systems macht sich bei urbanen AC-Ladestationen bemerkbar, hier ist ein bis zu 12-mal schnelleres Laden als heute möglich“, ergänzt Maiwald.

AllCharge System – der „Universalschlüssel“ für jede Form des kabelgebundenen Ladens

Heute ist das Nachladen einer Fahrzeugbatterie noch nicht so praktikabel, wie man sich das im Alltag wünschen würde: Entweder kann die Ladestation nur langsames, einphasiges Wechselstromladen (AC-Laden) oder die Ladestation bietet vielleicht schnelles DC-Laden (Gleichstromladen) – aber das Fahrzeug hat nicht die entsprechende Technologie zum DC-Laden. Der Ausbau der Infrastruktur steht dabei vor einem Dilemma: Die kostengünstigen und deshalb am weitesten verbreiteten ein- und drei-phasigen AC-Ladestationen bedeuten eine verhältnismäßig lange Ladezeit. Ungeeignet für lange Reisen. Die leistungsfähigen DC-Ladestationen sind wegen der teuren Gleichstromtechnik immer noch sehr selten. Zudem können viele Elektroautos noch nicht mit hoher DC-Spannung laden.

Dr. Martin Brüll (verantwortlicher Experte für das neue Ladesystem bei Continental):

„Bisher fehlt so eine Art Universalschlüssel für das Laden, der für jede beliebige Säule passt.“

„Diesen Schlüssel gibt es jetzt in Form des AllCharge-Ladesystems.“

Dabei setzt Continental auf seine serienerprobte Kompetenz und Technik, denn das innovative System ist ein weiter entwickelter elektrischer Antrieb, bei dem Elektromotor und Inverter (Wandler, der zwischen Gleich- und Wechselstrom hin und her wandelt) für die Zusatzaufgabe des Ladens ertüchtigt wurden. Als einzige Zusatzkomponente gehört zu diesem System ein DC/DC-Wandler, der stets eine optimale Spannung zur Batterie hin regelt.

Bis zu 150 km Reichweite in 5 Minuten Ladezeit

Von einem einzigen Kabelanschluss am Fahrzeug aus führen zwei Strompfade zur Batterie: Entweder fließt Wechselstrom von der Ladesäule durch den Elektromotor zum Inverter, wo er in Gleichstrom gewandelt wird, der weiter zur Batterie fließt; oder Gleichstrom von der Ladesäule fließt direkt durch den DC/DC-Wandler zur Batterie. Egal, welche Ladetechnik angezapft wird, kann das AllCharge-System bis zu 800 V Spannung und Leistungen von derzeit 150 kW und perspektivisch bis zu 350 kW für Premiumanwendungen annehmen.

Dr. Brüll sagt:

„350 kW DC-Ladeleistung bringen immerhin rund 150 km Reichweite in 5 Minuten Ladezeit.“

…„Das zeigt, was mit unserem Ladesystem zukünftig möglich ist. Egal, wie schnell sich die Infrastruktur künftig entwickelt, ein Fahrzeug mit AllCharge-Ladetechnik wird stets das Beste aus der Ladesäule herausholen.“

Auf der Continental Tech Show und der IAA 2017 wird das AllCharge-Ladesystem erstmals live demonstriert.

Kai

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6 Gedanken zu „AllCharge macht das Leben der Elektroauto-Fahrer viel einfacher

  • 13. Juni 2017 um 20:39
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    Großartig!

  • 14. Juni 2017 um 09:31
    Permalink

    Hoffentlich nicht wieder nur eine großartige Ankündigung, wie von uns Deutschen zum Thema Elektromobilität so modern ist.

  • 15. Juni 2017 um 02:25
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    Kling gut, aber ist das wirklich so neu?

    Der ZOE macht das bereits seit Jahren (bis auf DC), dass der Inverter zum bordeigene Ladegerät an der Wallbox umfunktioniert wird. Bis 43 kW AC.

    Tesla macht das auch seit zig Jahren. Die können das im Gegensatz zum ZOE auch mit DC bis zu ca. 125 kW. Bei AC leider nur bis 16,5 kW (früher 22 kW, Doppellader) – und das Ganze über den normalen Typ2-Stecker.
    Aber vielleicht hat Continental das System weiter entwickelt.

  • 15. Juni 2017 um 15:17
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    Anscheinend glauben viele hier, dass eine Batterie keinen Innenwiderstand hat. Das ist aber nicht der Fall. Wenn aber Strom über einen Widerstand fliesst, entsteht Wärme, und zwar als Funktion der Stromstärke. Eine Li-Ion Batterie mit 50 oder gar 150 oder 350 kW zu laden, bedeutet die „arme“ Batterie zu einer Heissluftmaschine zu machen. Die eingebaute Kühlung kann den Temperatur-Anstieg der Zellen bei weitem nicht bewältigen. Konsequenz: wenn die sogen. Fastcharge (oder Supercharge)wiederholt durchgeführt wird, bekommt das der Batterie sehr schlecht –> Verlust an Speicherkapazität, d.h. Lebensdauer. Wer will das schon bei den derzeitigen Kosten für eine Ersatz Batterie. Also lieber schön langsam, z.B. über Nacht laden.

  • 25. Juni 2017 um 13:52
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    Die Techniker entwickeln und der Praxisbedarf ist doch anderst als die Techniker oft glauben mögen. Mit der Batterie-Ladekapazität(Reichweitenerstreckung) ergeben sich neue Sichtweisen und Notwendigkeiten. Wenn die PKW-Batterien mal 500 bis 800 km Reichweite beinhalten, die über Nacht oder längere Fahrzeugstehzeiten mit weniger netzbelastender Sptizenleistung auf(nach)geladen werden kann, dann betrifft das rasche Nachladen, wofür die Netz erst die Kapazitäten zur Verfügung stellen müssen(Ausbau erforderlich) nur mehr max. 5 % der E-Fahrzeuge-user, also jene, die pro Tag dann über 700-800 km fahren und sind das dann wohl 5%??
    AAE(www.echarging.at) entwickelt daher ein Bausteinsystem von E-Ladetechnik, mit einem Basisterminal(techn. Intelligenz/Verrechung für Laden und auch Parken/Lastmanagement,….) und stets an die Situation und neue Erkenntnisse anpassbare Ladesäulentechnik, dessen Anpassung sehr effizient und kostengünstig erfolgen kann. Denn was am Ende wirklich sich durchsetzen wird, weiß wohl noch keine Experte, daher hat die AAE diesen Teil der techn. Zukunftsunsicherheit stets günstig adaptiertbar gestaltet, ob Gleich- oder Wechselstrom, ob Langsam- MIttel- oder Schnelladen, ob mit Netz-und internes Tankstellen-Kapazitätsmanagement, unabhängig von Mitgliedschaften, für jedermann zugänglich(Kreditkarte, Bankomat, oder was immer auch gefordert…..) – einfach bedienbar, sodaß die Bedienung keine Rätselaufgabe……………..

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