Das E-Auto kommt in Fahrt – doch ist die Branche vorbereitet?
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fahren langsam auch in Deutschland immer häufiger auf den Straßen. Immer mehr Kunden interessieren sich für die Fahrzeuge mit alternativem Antrieb und fragen die neuen Modelle an. Waren im Jahr 2013 gerade einmal 12.156 Elektroautos und rund 85.000 Hybridfahrzeuge zugelassen, wuchs diese Zahl markant an. Allein 2015 befassten sich über 12.000 der Neuzulassungen mit reinen Elektro-Fahrzeugen. Die Fahrzeughersteller dürften sich über die gesteigerte Nachfrage nicht beklagen. Doch bedeuten die neuen Zahlen auch eines: Zulieferer, Hersteller und Aufladestationen müssen sich neu ausrichten, um die Nachfrage zu bedienen.
Herausforderungen für Zulieferer
Auf den ersten Blick sieht ein Elektroauto aus wie jeder normale Pkw. Unter der Motorhaube verbirgt sich jedoch eine Technik, die mit den üblichen Bauteilen nicht realisierbar ist. Ein Problem, mit dem sich jeder Hersteller konfrontiert sieht, sind die Batteriezellen. Volkswagen denkt bereits über einen Elektrobaukasten nach und prüft, ob eventuell die Eigenproduktion von Batteriezellen sinnvoll wäre. Problematisch an der Herstellung von Batteriezellen ist jedoch, dass die hierzu benötigten Materialien und Rohstoffe zumeist anderswo hergestellt oder gewonnen werden müssen. Dass das ausgegebene Ziel, bis zum Jahr 2020 eine Zulassungszahl von einer Million Elektroautos zu erreichen, die gesamte Hersteller- und Zuliefererindustrie auf den Prüfstand stellt, ist verständlich. Auf der anderen Seite ist das Ziel eine hervorragende Möglichkeit für kleine und mittlere Betriebe. Bislang werden rund drei Viertel Bauteile in diesen Unternehmen gefertigt und zum Fahrzeughersteller transportiert. Experten befürchten dennoch Probleme:
- Fehlende Vorbereitung – nicht jedes Unternehmen ist auf die gesteigerte Nachfrage vorbereitet.
- Mangelnde Entwicklung – kleine und mittlere Betriebe mangelt es teilweise an Entwicklungspotenzial, sodass sie den Anschluss verpasssen.
- Fehlende digitale Prozesse – die Kleinunternehmen arbeiten noch nicht beständig mit digitalen Produktionen, gleichfalls fehlt ihnen oft die Erfahrung mit neuen Materialien.
Problematisch ist die Lage für die Unternehmen, die überwiegend Verbrennungsmotoren, Achsen oder auch Getriebe fertigen. Hier muss ein Umdenken stattfinden, nicht nur, weil sich die Fahrzeughersteller sonst anderen Zulieferern zuwenden, sondern auch, da die Kleinbetriebe den mangelnden Absatz bald spüren könnten.
Änderungsmanagement als Lösung
Eine Lösung für Zulieferbetriebe könnte ein umfassendes Änderungsmanagement sein. Das Unternehmen Xpuls bietet lösungsorientierte Vorschläge und Hilfestellungen an, um gemeinsam mit den Betrieben einen Weg zu finden, die Herausforderung zu bewältigen. Zu der Strategie gehört unter anderem, neue Technologien zu entwickeln, vorzustellen und diese in der Automobilbranche zu etablieren. Im Rahmen des Änderungsmanagements hilft das Unternehmen den Zulieferern unterstützend in folgenden Bereichen:
- Zielplanung und Zielsetzung
- Organisation und Vorbereitung der notwendigen Änderungen
- Absprachen mit Lieferanten
Fazit – umdenken und umstellen
Je größer die Nachfrage nach Elektroautos wird, desto mehr muss sich die gesamte Automobilindustrie umstellen. Insbesondere auf kleine Zulieferbetriebe kommen gewaltige Herausforderungen zu, die jedoch mit einem geschickten Änderungsmanagement zu bewältigen sind. Eine Frage, die bislang offen bleibt, ist, ob Fahrzeughersteller zukünftig selbst Batteriezellen produzieren – oder ob diese weiterhin von Fremdbetrieben gefertigt werden.