Elektroautos – Ladestationen und Infrastruktur

4 Minuten Lesezeit

(14.09.2013)

Vor allem bei Energiekrisen wird das Dilemma jedes Mal deutlich. Steigt der Ölpreis, dann explodieren die ohnehin schon hohen Benzinpreise.

So könnte der Rastplatz mit den Schnellladestationen in den Niederlanden aussehen. Bildquelle: ABB

Bildquelle: ABB

Autofahren wird zum Luxus, was sich heute längst nicht mehr jeder leisten kann. Das hat auch die Automobilindustrie längst erkannt und sucht deshalb nach Möglichkeiten, andere Energiequellen und Antriebsmöglichkeiten zu nutzen. Das Elektroauto ist ein Beispiel dafür. Ob VW, Audi oder Mercedes, viele dieser bekannten Automarken haben in den zurückliegenden Jahren bereits Elektroautos entwickelt. Einige hauptsächlich aus Prestigegründen, andere um den Kunden eine wirkliche Alternative zu den Autos mit Diesel- oder Benzinantrieb zu bieten.

Die Umwelt als großer Faktor

Um diese Fahrzeuge anzupreisen, wurde und wird gerne die Umwelt ins Feld geführt.

Denn bei Elektroautos werden keine Schadstoffe produziert, die Umwelt wird also nicht belastet. Die Energie kommt hier aus der Steckdose. Die Elektroautos sind mit einer Batterie und Akkumulatoren ausgestattet. Diese müssen immer wieder an den Ladestationen aufgeladen werden und führen die Energie mit sich, die für den Antrieb der Elektroautos sorgt.

Je nachdem wie groß die Akkus sind und wie viel Energie sie aufnehmen können, je größer ist in der Regel die Reichweite mit einem Elektroauto. Und auch wenn sie vielfach unter 100 Kilometer liegt, ist das für den Stadtverkehr meist völlig ausreichend. Die entsprechende Infrastruktur an Ladestationen wird nach und nach aufgebaut.

Elektroautos tanken ist deutschlandweit mittlerweile an etwa 3000 Stromtankstellen möglich. Diese befinden sich vor allem in Großstädten, in ländlichen Gegenden sind sie dagegen eher selten anzutreffen. Über bereits insgesamt gut ausgebaute Netze an Stromtankstellen verfügen unter anderem Teile des Ruhrgebietes sowie die Regionen Erlangen-Nürnberg und Neckar-Alb. Auffällig ist auch, dass es kaum einzelne Stromtankstellen gibt, sie sind meistens mit den herkömmlichen Tankstellen verbunden.

Aufgeladen wird in den meisten Fällen gegen ein geringes Entgelt, an einigen öffentlichen Ladestationen, die teilweise auch von Stadtwerken oder anderen kommunalen Einrichtungen betrieben werden, ist das Nachladen sogar kostenlos. Einige dieser Tankstellen verfügen bereits über einen Drehstromanschluss, um die Ladezeit zu verkürzen und auch mehrere Fahrzeuge mit Elektroantrieb gleichzeitig aufladen zu können. Der überwiegende Teil der Besitzer von Elektroautos lädt derzeit allerdings über seinen Hausnetzanschluss seine Akkumulatoren nach, da es die Infrastruktur noch nicht hergibt, sein Fahrzeug mal eben dann nachzuladen, wenn es gerade notwendig ist.

Allerdings dauert es in den häuslichen Gefilden zum Beispiel sechs bis acht Stunden, um 15 bis 20 Kilowattstunden nachzuladen. Soviel Energie wird bei den meisten Elektromodellen benötigt, um eine Strecke von etwa 100 Kilometer zu bewältigen. Bei Hochleistungssäulen ist das Aufladen in dieser Größenordnung in weniger als einer Stunde möglich.

Infrastruktur muss besser werden

Der große Run auf die Elektrofahrzeuge ist trotz der immens hohen Benzinkosten bislang aber ausgeblieben. Hauptursache dafür ist sicherlich die mangelnde Mobilität, die den mit Strom betriebenen Fahrzeugen anhaftet. Außer im Großstadtverkehr, wo selten mehr als 100 Kilometer zurückgelegt werden, lässt sich ein Elektromobil kaum einsetzen. Für längere Fahrten oder Reisen in den Urlaub ist es nach wie vor nicht geeignet. Als eine Art Zwischenlösung hin zur Nutzung alternativer Energieformen gelten deshalb Hybridfahrzeuge, wo neben Strom bei Bedarf Benzin- oder Dieselkraftstoff zugetankt werden kann.

Mit diesen Fahrzeugen sind auch längere Fahrten möglich. Außerdem sind die Kraftfahrer nicht zwingend auf Stromtankstellen angewiesen. Denn die Infrastuktur ist längst noch nicht so vorhanden, wie es sich vor allem die Besitzer von Elektrofahrzeugen wünschen. Doch solange die Nachfrage nach solchen Modellen nicht explizit steigt, ist auch mit einem weiteren Ausbau dieses Tankstellennetzes kaum zu rechnen.

One comment on “Elektroautos – Ladestationen und Infrastruktur”
  1. 123energie says:
    14. Oktober 2013 at 14:45

    Die fehlende Infrastruktur und geringe Reichweite sind derzeit die größten Knackpunkte der Elektromobilität. Einige Autohersteller tüfteln bereits an möglichen Lösungen und arbeiten unter anderem an einem neuen System: der Aufladung per Induktionsverfahren. Damit könnten E-Fahrzeuge bequem an öffentlichen Parkplätzen Energie „tanken“ und das ohne den bisher notwendigen Kabelsalat: http://blog.123energie.de/elektrofahrzeuge-kabellos-aufladen-mit-stromubertragung-per-induktion/

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