Elektroautos im Praxistest

(12.07.2011)

Politiker und Experten sind sich einig: Elektromobilität ist DAS Thema von Gegenwart und naher Zukunft. Nachdem die weltweite Entwicklung hierzulande lange verschlafen wurde, ist man nun aufgewacht und treibt sie voran. Der „Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität“ der Bundesregierung, vom Verkehrsministerium geplante Praxistests in vier deutschen Regionen, das EU-Projekt „North Sea Region Electric Mobility Network“ sowie ein erfolgreiches Pilotprojekt in Köln zeigen, dass nun aufgeholt wird.

Vor ziemlich genau einem Jahr startete in Köln das von der Universität Duisburg-Essen betreute Pilotprojekt „colognE-mobil“ mit insgesamt 25 Elektrofahrzeugen, darunter 10 Kleintransporter. Als die einjährige Testphase nun zu Ende ging, verkündete Oberbürgermeister Jürgen Roters seine Zufriedenheit mit dem Versuch. Aufgrund der guten Testergebnisse sei man sich sicher, dass schon in Kürze viele Tausend Elektromobile auf den Straßen der Domstadt für einen leiseren und umweltfreundlicheren Stadtverkehr sorgen werden.

Testprojekt „colognE-Mobil“ in Köln erfolgreich

Damit einhergehend werden sich die Automobilindustrie, die Händler und Werkstätten sowie der Markt für Autoteile umgestalten. Viel diskutiert im Zusammenhang mit der Förderung der Elektromobilität ist aber vor allem die Schaffung einer Infrastruktur mit genügend Ladestationen im Straßennetz. Auch in dem Punkt brachte „colognE-mobil“ wertvolle Ergebnisse. Denn es stellte sich heraus, dass viele Testbenutzer die Fahrzeuge zu Hause an der Steckdose aufluden, der Durchbruch der Technologie also gar nicht so sehr von den Ladestationen abhängt. Vor allem im Innenstadtverkehr der deutschen Metropolen sehen Experten viele Einsatzbereiche für Elektroautos und Elektrofahrräder. Außer vom einfachen Nachladen an der heimischen Steckdose profitieren die Menschen in den Städten von den ausbleibenden Emissionen. Auch der Verkehrslärm wird sich wohl erheblich mindern. Die Kritik, dass durch die somit von Fußgängern nur schwer zu bemerkenden Fahrzeuge die Unfallzahlen steigen würden, halten die Teilnehmer des Kölner Versuchs für unwahrscheinlich.

Testphasen in ganz Deutschland und Nordeuropa

Im Stadtverkehr genügen die maximal 180 Kilometer Reichweite der Elektroautos, für wesentlich längere Strecken hofft man auf die Forschung. Diese arbeitet derzeit vor allem daran, die Ladekapazität der Lithium-Ionen-Batterien, mit denen die Fahrzeuge betrieben werden, weiter zu erhöhen. Die Verbesserung der Elektromotoren ist nur eines der zahlreichen Vorhaben des „Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität“. Auch das Gewicht der Batterien, die Konstruktion der Motoren sowie der anderen Autoteile gehören zu den Vorhaben der Bundesregierung. Ausgedehnte mehrjährige Erprobungsphasen mit insgesamt 100.000 E-Mobilen in vier deutschen Beispielregionen sollen in den nächsten Jahren weitere Erkenntnisse bringen. Außerdem erhofft man sich durch die Aktion, das Thema „Elektromobilität“ einer breiten Masse der Bevölkerung bekannt und somit populär zu machen. In der gesamten EU greift das Projekt „North Sea Region Electric Mobility Network“, das die Elektromobilität an der europäischen Nordseeküste voranbringen soll.

Kai

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