Sensor schaltet Strom im Elektroauto beim Unfall zum Schutz der Rettungskräfte aus

(15.02.2011)

Falls ein Elektroauto in einen Unfall verwickelt ist, besteht für die Insassen und die Rettungskräfte ohne Sicherheitsmaßnahmen Lebensgefahr, da der Hochvoltakku Spannungen von bis 400 Volt abgibt. Um bei einem Unfall mit einem Elektroauto die Helfer und Insassen zu schützen, hat der Autozulieferer Continental einen Sensor entwickelt, der einen Unfall erkennt und die Batterie bzw. Akku abschaltet, so dass die Feuerwehr Eingeklemmte ohne das Risiko eines Stromschlags bergen kann.

Der Sensor, welche Elektroautos noch sicherer machen soll, trägt die Bezeichnung „Satellite for Electric Vehicles“ („evSAT“), dieser Sensor kann bei Elektro- sowie Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen eingesetzt werden. Es handelt sich um einen Beschleunigungssensor, der Front-, Heck- und Seitenaufprall aber auch einen Überschlag erkennt und die Batterie innerhalb einer halben Sekunde abschaltet, dazu wird über die CAN-Schnittstelle ein Signal an das Batterie-Management-System geschickt, welches die Batterie abschaltet.

Ebenso reagiert evSAT, wenn im Fahrbetrieb eine Dachlage (Rollover) erkannt wird. Hier wird die Batterie innerhalb von maximal vier Sekunden deaktiviert. Bei anderen Unfällen während des Fahrens bleibt evSAT inaktiv, da die Batterieabtrennung vom Airbagsystem übernommen wird. Ist das Elektroauto abgestellt und wird nicht geladen, schaltet sich evSAT in einen Ruhemodus, um die Batterie nicht unnötig zu entladen.

Der Sensor evSAT kann in verschiedenen Stellen im Elektroauto eingebaut werden, allerdings sollte der Sensor weit genug im Inneren des Autos platziert sein (beispielsweise unter dem Beifahrersitz), um bei einem Unfall nicht beschädigt zu werden. Als Vorteile hebt Continental hervor, dass bei der Verwendung von evSAT innerhalb einer Baureihe die konventionell angetriebenen Fahrzeugvarianten nicht verändert werden müssen. Der Sensor evSAT soll sich ohne größere Eingriffe in die bestehenden Bordsysteme von Elektroautos und Hybridfahrzeugen integrieren lassen.

In anderen Ländern wie den USA ist es bereits heute gesetzlich vorgeschrieben, dass die Spannung im Bordnetz nach einem Unfall innerhalb von fünf Sekunden auf unter 60 Volt sinken muss. In Deutschland gibt es bisher keine derartigen gesetzlichen Regelungen.

„Bei der weiteren Entwicklung hin zur Elektromobilität wird die Sicherheit von Elektrofahrzeugen eine wichtige Rolle einnehmen. Dass dafür zukunftsfähige Technologien benötigt werden, zeigt sich bereits in der Nachfrage nach evSAT auch von Seiten zahlreicher anderer Fahrzeughersteller“
(Telmo Glaser, Projektleiter für evSAT bei Continental)

Ab 2012 will ein großer deutscher Automobilhersteller evSAT in seine Fahrzeuge einbauen, welcher Autobauer dies sein wird, ist allerdings noch nicht bekannt.

Die Produktion der Sensoren beginnt noch in diesem Jahr im Continental-Werk in Regensburg.

Kai

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