Audi hat heute seine Power to Gas Anlage eröffnet und Mein-Elektroauto.com war dabei

(25.06.2013)
Heute war die offizielle Eröffnung der Power to Gas Anlage von Audi in Werlte (Emsland), Mein-Elektroauto.com war live dabei.
Audi e-gas Anlage 1
Ich bin heute von Hannover nach Werlte gefahren, denn Audi hatte zur Eröffnung seiner e-gas Anlage eingeladen. Hierbei handelt es sich um sogenanntes e-gas aus Wasser, Ökostrom und Kohlendioxid als klimafreundlicher Erdgas-Ersatz.
Audi e-gas Anlage 4
Vor der Eröffnung gab es die Begrüßung durch Heinz Hollerweger (Leiter Entwicklung Gesamtfahrzeug der AUDI AG), dann folgte das Grußwort von Dr. Torsten Köhne (Mitglied des Vorstands der EWE Energie AG) und dann kam der Fachvortrag von Reiner Mangold (Leiter Nachhaltige Produktentwicklung und e-fuels der AUDI AG) verbunden mit einem Grußwort von Peter Altmaier (Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit).
Audi e-gas Anlage 5

Spannend war auch der Energiedialog:Energiewende im Automobil, mit Prof. Dr. Willi Diez (Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft), Jochen Flasbarth (Präsident des Umweltbundesamts), Heinz Hollerweger (Leiter Entwicklung Gesamtfahrzeug der AUDI AG), Reiner Mangold (Leiter Nachhaltige Produktentwicklung und e-fuels der AUDI AG) und Dr. Michael Specht (Leiter des Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)).

Im Anschluss gab es die Eröffnungszeremonie mit einem anschließend Rundgang über die Audi e-gas Anlage und Expertengesprächen.

Passend zum Gas gibt es den Audi A3 Sportback g-tron, dieser fährt mit dem e-gas ganz CO2-neutral.

Audi e-gas Anlage 2

Mit der Anlage baut Audi als erster Automobilhersteller eine Kette nachhaltiger Energieträger auf. Das e-gas wird aus regenerativem Strom (Windkraft), Wasser und Kohlendioxid erzeugt, als Endprodukt entstehen Wasserstoff und synthetisches Methan, dieses bezeichnet der Autohersteller als Audi e-gas.

Heinz Hollerweger (Leiter Entwicklung Gesamtfahrzeug Audi) sagte in seiner Eröffnungsrede:

„Mit dem heutigen Tag unternimmt Audi einen großen Schritt in die Mobilität der Zukunft“… „Audi ist weltweit der einzige Hersteller, der eine solch innovative Technologie zu bieten hat. Die Erforschung synthetischer umweltfreundlicher Kraftstoffe ist der Kern unserer starken e-fuels-Strategie.“

Reiner Mangold (Leiter Nachhaltige Produktentwicklung bei Audi ergänzte):

„Die Power-to-gas-Anlage, die wir in Werlte aufgebaut haben, kann zu einem Leuchtturmprojekt der gesamten Energiewende werden, weit über unser Unternehmen hinaus.“

Die e-gas-Anlage arbeitet in zwei Prozessschritten: Elektrolyse und Methanisierung. Im ersten Schritt nutzt die Anlage überschüssige Windenergie, um mit drei Elektrolyseuren Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten, dieser könnte unter anderem als Treibstoff für Brennstoffzellen-Autos genutzt werden.
Im zweiten Verfahrensschritt erfolgt die Methanisierung durch die Reaktion des Wasserstoffs mit CO₂, hierbei entsteht synthetisches Methan, welches Audi als Audi e-gas bezeichnet.

Von seiner Wertigkeit ist es mit fossilem Erdgas nahezu identisch und wird über eine bereits vorhandene Infrastruktur, das deutsche Erdgasnetz, an die CNG-Tankstellen bundesweit verteilt. Die Einspeisung des Audi e-gases beginnt im Herbst 2013.

Pro Jahr produziert die Audi e-gas-Anlage etwa 1.000 Tonnen e-gas und bindet dabei zirka 2.800 Tonnen CO₂. Das entspricht etwa der Menge, die ein Wald mit über 220.000 Buchen im Jahr aufnimmt. Als Nebenprodukte fallen lediglich Wasser und Sauerstoff an.

Audi e-gas Anlage

Audi hat die e-gas-Anlage zusammen mit dem Anlagenbauer ETOGAS GmbH und dem Projektpartner MT-BioMethan GmbH auf einem 4.100 m2 großen Grundstück der EWE AG errichtet. Die Grundsteinlegung erfolgte im September, das Richtfest im Dezember 2012.
Die Abwärme, welche bei der Methanisierung entsteht, wird als Prozessenergie in der benachbarten Biogas-Anlage genutzt, dadurch steigt der Gesamtwirkungsgrad deutlich. Von dieser Anlage stammt im Gegenzug das hochkonzentrierte CO₂, das als Grundbau-stein für das e-gas benötigt wird.

Die Anlage in Werlte soll 1.500 Audi A3 Sportback g-tron mit genug Audi e-gas für 15.000 Kilometer pro Jahr und Fahrzeug versorgen können. Der 1.4 TFSI des Fünftürers verbrennt fossiles Erdgas, Biomethan und Audi e-gas gleichermaßen; mit seiner bivalenten Auslegung kann er auch Benzin nutzen. Dadurch ergibt sich eine Reichweite von insgesamt rund 1.300 Kilometern.

Wer ein e-gas-fähiges Auto von Audi kauft, der kann ein Kontingent e-gas mitbestellen, damit nimmt man an einem bilanziellen Verfahren teil. So wird die Menge e-gas ins Netz eingespeist, welches man mit seinem Gasauto auftankt.
Bezahlung und Abrechnung läuft über die Audi e-gas-Tankkarte.

Der Audi A3 Sportback g-tron

Audi e-gas Anlage 3

Heute wurde auch (wieder) das „Gasauto“ Audi A3 Sportback g-tron präsentiert, dieser kommt Ende des Jahres auf dem Markt startet, verbraucht im Mittel pro 100 km weniger als 3,5 kg e-gas. Die CO₂-Emission bleiben im NEFZ-Zyklus unter 95 Gramm pro km. Das Fahren mit Audi e-gas ist klimaneutral, denn das CO₂, das im Fahrbetrieb entsteht, wurde vorher bei der e-gas-Herstellung gebunden. .

Das e-gas Projekt ist Teil der umfassenden Audi-e-fuels-Strategie, der Autohersteller betreibt parallel zur e-gas-Anlage in Werlte mit dem Partner Joule in Hobbs (New Mexico, USA) eine Forschungsanlage zur Herstellung von e-ethanol und e-diesel.

In dieser Anlage produzieren Mikroorganismen mithilfe von Wasser (Brack-, Salz- oder Abwasser), Sonnenlicht und Kohlendioxid die hochreinen Kraftstoffe. Strategisches Ziel dieser Projekte ist, CO₂ als Rohstoff für Kraftstoffe zu nutzen und dadurch die Gesamtbilanz deutlich zu verbessern. Die e-fuels-Strategie ist eine wichtige Säule der Nachhaltigkeitsinitiative von Audi.

Via: Audi Pressemeldung

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Kai

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6 Gedanken zu „Audi hat heute seine Power to Gas Anlage eröffnet und Mein-Elektroauto.com war dabei

  • 26. Juni 2013 um 10:18
    Permalink

    Klasse Audi, habt ihr auch mal eine Effizienz vorgelegt was dieses Verfahren so hat. Schön das man auch weiter auf Stinkende Verbrenner setzt, mit vielen Verschleißteilen, Ineffizientes Brennsystem ect.
    Dazu kommt noch, weil ja bei Hybrid und Elektroauto auch so gesprochen wird immer, die Gefahr von Explosion von der Gasanlage. Wir hatten erst hier ein Feuerwehreinsatz einer Wohnung wo die Gasleitung nicht abgestellt werden könnte, nur die große Hauptleitung der Straße. Mussten aber zur Menschenrettung vor gehen.
    Unseren Kameraden ging allen der Arsch auf Grundeis. Den bei Strom kann man Sicherheitsabstand einhalten beim Löschen und trotzdem Retten. Bei Gas muss man schon 1 KM Absperren und kann keine Rettung oder Löschung mehr vorgenommen werden.

  • 26. Juni 2013 um 19:15
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    Vorsprung durch Technik??? Na bitte Audi auf Gas zu setzen ist wohl eher „Rückstand durch Unfähigkeit! !!

  • 26. Juni 2013 um 21:30
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    wenn man sich die erhliche CO2 Bilanz von Elektroautos ansieht , ist das durchaus eine sehr interessante Alternative – endlich mal eine Initiative , die über die Grenzen des Autos hinausdenkt

  • 27. Juni 2013 um 20:24
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    @ Peter

    einfach mal 1-2Cent mehr für echten Ökostrom ausgeben….

    Und/Oder man wohnt wie ich in einem Gebiet, welches jetzt „schon“ zu 80% aus Erneuerbare versorgt wird und bereits nächstes Jahr zu 100%.

    Für Autos ist die Gasversorgung absoluter Blödsinn.
    Die Technik ist aber ideal als „Strompuffer“. Beispielsweise mit Gas-Blockheizkraftwerke den Strom erzeugen und nebenbei wird die Abwärme genutzt (Heizung), welche beim Auto fast komplett sinnlos verpufft.

    Power2Gas: Für Autos NEIN, für Stadtwerke JA

  • 28. Juni 2013 um 07:32
    Permalink

    @Peter: Welche CO2 Werte bei Elektroauto? Meinst du weil der Strommix noch mit Kohlekraftwerke versorgt wird den man bezieht? Dann Rechne bitte auch auch richtig bei Benzin/Diesel Fahrzeugen.

    Den der Momentanverbrauch ist bei Elektroautos NULL und beim Verbrenner so 80 bis …. g CO2 pro 100 KM.
    Wenn du aber den Herstellung CO2 berechnetst wie beim Elektroauto was du bestimmt meinst wegen den Strommix (Kohlekraftwerke ect.) dann mache dies eben auch bei Benzin ect. den Den Benzin regeneriert sich auch nicht in den Tanks der Tankstellen einfach so.
    Dieser wird mit Gewaltigen Energiemengen, gefördert, transportiert, mit Energie gespalten und Destilliert zu Benzin und dann wieder Transportiert, gespeichert, selbst die Tankstelle verbrauch Strom im Betrieb. Dazu noch wenn du Tankst verbrauchst du Strom da eine Pumpe das Benzin an der Tankstelle aus den Tank in dein Autotank pumpt.
    Alleine nur der Stromverbrauch von Förderung als Erdöl bis hin zum Pumpen in den Autotank an der Tankstelle, könnten wir schon Millionen Elektroautos versorgen.

    Selbst wenn der Strom zu 100% aus Kohlestrom kommt, würden Elektroautos durch die Effizienz der Elektromotoren und des Akkus, bzw. durch die Rekuperator besser in CO2 abschneiden. Gibt es auch schon Untersuchungen.

  • 21. November 2013 um 04:08
    Permalink

    Ein paar Anstöße, die es wert sind darüber nach zu denken.

    Wie einer meiner Vorredner bereits anmerkete ist dies sicherlich eine interessante Möglichkeit, überschüssige Energie aus Wind bzw. Solaranlagen zwischen zu speichern. Allerdings ist auch hier der Wirkungsgrad nicht das Gelbe vom Ei. Aber definitiv besser als die zuviel erzeugte Ernergie an unsere Nachbarländer zu verschenken, oder gar für deren Abnahme zu bezahlen.
    Dass aktuelle, von Fossilen Energieträgern abhängige, Antriebskonzepte ein Auslaufmodell sind, steht an dieser Stelle mal ausser Frage.
    In sachen Mobilität über den Umweg, den Audi gehen möchte habe ich auch meine Bedenken.
    ABER! Verbrennungsmotoren sind größtenteils durchentwickelt und technisch problemlos zu handeln. Wie sieht es mit dem Technischen Aufwand in einem Elektroauto aus? Entsteht bei Elektromotoren etwa keine ungenutzte Abwärme oder hohe Verluste in den Servoumrichtern? Oder wie verhält es sich mit dem Wirkungsgrad beim Laden der Batterie. Der ist nämlich niedriger als der bei der Herstellung von E-Gas. Dort sprechen wir von ca 45-55%
    Angenommen ein Wagen mit Verbrennungsmotor ist nach zehn Jahren schrottreif kann man davon ausgehen, dass auch ein E-Auto nach diesem Zeitraum auch zu recyceln ist.
    Verbrennungsmotor –> Alteisen.
    E-Motor bzw. Akkus und zugehörige Leistungs bzw. Steuerelektronik –> Hochgiftiger Sondermüll.
    Wie sieht es mit den ÄUSSERST BEGRENZTEN Rohstoffen aus, die für Akkus aktueller Bauart benötigt werden. Stichwort „Seltene Erden“. Warum werden Elemente wie Mangan wohl so genannt? Bestimmt wird ein E-Auto über eine Lebensdauer von zahn Jahren auch mehr als nur einen Satz neuer Akkus brauchen; eher drei. Damit wären wir beim geringeren Verschleiß von Elektroautos.
    Man begibt sich von einer Abhängigkeit in die nächste. Und mit jedem Technologischen Zwischenschritt ist schönes Geld zu verdienen, Egal ob sinnvoll oder nicht. Man muss es den Menschen nur schmackhaft machen. Was sonst sind Programme wie die Umweltprämie, steuerliche Vergünstigungen für Neuwagen oder zuschüsse fürs E-Auto? – Konjunkturkurbeln und doch nicht Impulse für langfristig vernünftige Lösungen.

    Das Ehrenamtliche Engagement vieler Leute in allen Ehren, ich bin selbst bei der Feuerwehr, aber was haben brennende Tankstellen und Häuser hiermit zu tun? Und wenn man schon derart fadenscheinig argumentiert: Ist es nicht so, dass in diesen Zeiten wesentlich mehr Brände von Photovoltaikanlagen ausgehen als von explodierenden Tankstellen? Und sind Battariebetriebene Autos im Falle eines Unfalls nicht mindestens genauso problematisch wie konventionelle Fahrzeuge.

    Batteriebetriebene Elektroautos sind eine gute Sache, aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Da gefällt mir beim derzeitigen Technologiestand der Umweg über E-Gas dann doch besser.

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