KFZ-Steuerbefreiung für Elektroautos ist weniger als der Tropfen auf den heißen Stein

(26.10.2012)

Gestern wurde endlich die KFZ-Steuerbefreiung für Elektroautos und andere Elektromobile so gut wie verabschiedet, demnach müssen diese 10 Jahre lang keine KFZ-Steuer in Deutschland zahlen.

Die KFZ-Steuerbefreiung für Elektroautos und andere elektrisch angetrieben Fahrzeuge in Deutschland wurde gestern vom Bundestag verabschiedet, da die Rede von Elektromotoren ist, können auch Brennstoffzellenautos und andere davon profitieren.

So kann man in Zukunft beim Kauf eines Elektroauto, Plug-in-Hybrids, etc. in Zukunft pro KWh des im Auto vorhandenen Energiespeichers 500 Euro von der zu versteuernden Summe abziehen. Ab 2013 sinkt der Betrag jedes Jahr um 50 Euro bis 2022.

Derzeit werden Elektromobile nach ihrem zulässigen Gesamtgewicht besteuert. Ein Besitzer eines leichten Autos mit einem Gewicht von 1.000 Kilogramm müsste ohne bisherige Steuerbefreiung bisher nach dem Steuersatz 28,13 Euro pro Jahr zahlen.

Allerdings ist die Steuerbefreiung für Elektromobile weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein, denn bei den derzeit hohen Anschaffungskosten ist die Steuerbefreiung kein Anreiz. Denn die Menschen, welche sich die Anschaffungskosten ohne Probleme leisten können, werden ihre Kaufentscheidung weniger von der jährlichen Steuerhöhe als vom Design abhängig machen.

Auch schafft das neue Gesetz eine spürbare Ungerechtigkeit gegenüber Fahrzeugen, die sowohl mit konventioneller als auch umweltverträglicher Technologie ausgestattet sind: Plug-in-Hybride und Elektroautos mit so genanntem Range Extender, bei beiden Fahrzeugen sind Verbrennungsmotoren eingebaut, um die Reichweite zu verlängern.
Nach aktuellen Prognosen werden diese Fahrzeuge etwa 80 bis 90 Prozent der Autos ausmachen, die bis 2020 in Deutschland als E-Mobile zugelassen werden. Nach den Vorstellungen des Gesetzgebers dürfen sie aber nicht mehr als 50 g CO2 pro Kilometer ausstoßen, um in den Genuss einer Steuerbefreiung zu gelangen.

Auf Wunsch der deutschen Autohersteller hat die Bundesregierung auf diese steuerliche Gleichstellung  verzichtet, weil die Autoindustrie in Deutschland diese Technik vernachlässigt hat.

Die Autobauer wünschen sich (wie wahrscheinlich die möglichen Käufer auch) eine direkte Kaufprämie für den Kauf von Elektroautos (oder anderen elektrisch angetriebenen Fahrzeugen) wie es sie in den USA, Frankreich, Japan, etc. gibt.
Am Anfang war Angela Merkel scheinbar ganz dagegen, allerdings hält sie diese in ein paar Jahren durchaus für möglich.

Es bleibt also spannend, ich finde es schade, dass es keine größere Förderung im Bereich der Elektromobilität gibt.

 

Kai

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4 Gedanken zu „KFZ-Steuerbefreiung für Elektroautos ist weniger als der Tropfen auf den heißen Stein

  • 27. Oktober 2012 um 06:21
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    Was für ein bescheiden Witz. Was soll das biete. Die ganze E Mobilität, Wirtschaft und EE wird hier in lange komplett zunichte gemacht die letzten Wochen udn Monate. Scheiß Regierung zum Glück sind nächstes Jahr erste mal Wahl, auch wenn es sich nichts ändern wird, da viele Deutsche wiedermal nicht mit bekommen haben was die letzten 4 Jahren hier so los wahr im lang.

    In fast alle EU Ländern und in den reichsten Ländern der Erde gibt es Kaufprämien von E Autos und noch zusätzliche Privilegien. Aber Deutschland belobigt hinter wie immer.

  • 27. Oktober 2012 um 08:57
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    Da stimme ich Dir zu „Prius Fahrer“, aber letztendlich wird sich Deutschland damit ins eigene Fleisch schneiden..
    Denn während die Autoindustrie im Ausland (wie Renault) ein Elektrofahrzeug nach dem anderen auf dem Markt bringt, gibt es hier nur wenige Hersteller, welche Elektroautos auf den Markt bringen… und die sind meistens so teuer, d. die meisten schon sehr genau überlegen, ob sie sich so ein Elektromobil anschaffen.

    Ich hoffe ja noch, d. die Bundesregierung so lange wartet, bis VW sein E-Auto Blue-e-Motion auf den Markt bringt und dann die Kaufprämie einführt…
    Aber dann werden die Verbraucher wahrscheinlich eher zu einem ausländischen Modell greifen, denn 1. haben deutsche Autohersteller den Ruf, idR. teuer zu sein und 2. hat man dann bei einem neu eingeführten Modell das Risiko von Kinderkrankheiten… welche in der langen Probephase übersehen worden sind.

  • 27. Oktober 2012 um 16:21
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    Also wählen wir nächstes Jahr wie immer „Grün“ in der Hoffnung, das sich was ändert…

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