Elektroautos sind eine Entlastung für die Umwelt und das Stromnetz

(16.08.2012)

Das Elektroauto entlastet laut einer neuen Studie das Stromnetz und die Umwelt.

Bildquelle: DLR

Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Fraunhofer ISE und der RWTH Aachen, erhöhen Elektroautos die Effizienz der Stromerzeugung, entlasten das Stromnetz und können positive Auswirkungen auf die Umwelt haben. Der positive Effekt auf die Umwelt wird um so stärker, je höher der Anteil der erneuerbaren Energien beim Aufladen der Elektrofahrzeuge ist.

Die neue Studie des DLR liefert verbesserte Simulationsmodelle und neue Ergebnisse, in einem Szenario mit einer erfolgreichen Marktentwicklung von Elektromobilen bis zum Jahr 2050 gehen die Wissenschaftler des DLR-Instituts für Fahrzeugkonzepte von einem Anteil von 28 Prozent rein batteriebetriebener Fahrzeuge und 34 Prozent Hybridfahrzeugen aus.
Insgesamt  würden die 27 Millionen Elektrofahrzeugen in Deutschland ca. 53,5 Terrawattstunden (TWh) (an Strom) pro Jahr verbrauchen, dies entspricht etwa zehn Prozent des derzeitigen Gesamtverbrauchs an Strom in Deutschland.

Da die Fahrzeuge mit einem Elektroantrieb effizienter als solche mit einem Verbrennungsmotor sind, bräuchte man weniger Energie für den Antrieb. Dadurch könnte der CO2-Ausstoß der Elektroauto-Flotte um 80 Prozent sinken.

Neben der Umwelt kann auch die Strominfrastruktur laut der Studie von einer erfolgreichen Einführung von Elektrofahrzeugen profitieren. Durch eine Steuerung können Elektromobile die Stromspitzen von Wind- und Photovoltaik-Strom reduzieren und aufgrund geringerer Lastspitzen die Stromerzeugung aus fossilen Kraftwerken vermindern.

Thomas Pregger (Projektleiter der Studie beim DLR-Institut für Technische Thermodynamik) sagt:

“Durch eine Ladesteuerung wird es möglich, die Autobatterie dann aufzuladen, wenn das Stromangebot aus Erneuerbaren Energien hoch ist. Das ist wichtig für die Integration der Elektrofahrzeuge in das Energiesystem”.

Die Simulationen in der Studie zeigen, dass überschüssiger Strom (im Szenario für 2050) mit einer Menge von etwa 4 TWh pro Jahr genutzt werden könnte, die Elektroautos könnten unter diesen Voraussetzungen die Überschussleistungen um bis zu 20 GW mindern.

Für die Studie hat das DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte untersucht, wie sich die Elektrofahrzeuge und die PKW-Flotten in Zukunft entwickeln und welche zeitlichen Profile sich für den Stromverbrauch sowie die Batteriespeicherkapazität am Netz ergeben.
Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) untersuchte die Auswirkungen auf Hausenergiesysteme und lokale Stromnetze, das Institut für Hochspannungstechnik der RWTH Aachen die Verteilnetzebene und die Forschungsgemeinschaft für Elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e.V., Aachen (FGH) die Auswirkungen auf die Stromübertragungsnetze.

Die Arbeiten des DLR zu dieser Studie zum Thema Elektromobilität wurden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) mit ca. 318.000 Euro gefördert.

Der Schlussbericht der Studie kann hier downgeloadet werden (externer Link) : Perspektiven von Elektro-/Hybridfahrzeugen in einem Versorgungssystem mit hohem Anteil dezentraler und erneuerbarer Energiequellen

In Zukunft werden Elektroautos und andere elektrisch angetriebene Fahrzeuge immer mehr in das sogenannte Smart Grid integriert werden, hierbei handelt es sich um ein intelligentes Stromnetz.

Ich frage mich, ob die Energiekonzerne -wenn sie schon die Elektromobile der Kunden – als Strompuffer verwenden, den teilnehmenden Kunden auch einen Rabatt gewähren. Vielleicht wird dies auch als Service verkauft, welchen die Stromkunden zusätzlich bezahlen dürfen.

Kai

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2 Gedanken zu „Elektroautos sind eine Entlastung für die Umwelt und das Stromnetz

  • 17. August 2012 um 07:10
    Permalink

    Vattenfall testet derzeit dieses in kleinen Maßstab in der Lausitz bei uns.
    Vor kurzen haben sie weitere E Autos in Form umgebaute Opel Corsa bekommen. Mittlerweile haben sie 40 E Autos in der Firma um von der Zentrale in Cottbus bis zu den Kraftwerken und Anlagen wie z.B. Kohlekraftwerke Boxberg zu fahren mit den E Autos.
    Untersucht werden soll in den nächsten Monaten udn 2 Jahren wie das Pufferung so funktioniert mit den E Autos bei Überkapazität in Stromnetz und zu Zeiten wenn zu wenig Strom bereitsteht.
    Geschrieben war auch das man sich keine spürbaren Schwankungen Ersatz durch die E Autos von 40 Stück erwartet oder spürt. Aber schauen ob es die E Autos hergeben und das System funktioniert eben.
    Wenn in 8 Jahren 1 Million E Autos rum fahren wird man das dann schon Spüren so der Leiter des Projekts von Vattenfall.
    Bin ja auf ein Zwischenergebnis gespannt dann schon mal 🙂

  • 26. September 2012 um 07:49
    Permalink

    ..klaro mögen sie es sein, stellt euch mal vor die so verpönten und geächteten und von den Grünen gefordert verbotenen elektrischen nachtspeicheröfen würden jedem deutschen haushalt im winter zu wärme verhelfen, wäre das nicht auch eine umweltentlastung oder auslastung des ökostromerzeugerpools??…

    mfg

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