Gibt es eine Chance für den Elektrolastwagen?

(14.12.2011)

Kaum zu glauben: 2013 feiert Deutschland das 125-jährige Jubiläum des Elektroautos. Und es ist noch lange kein Ende in Sicht: Darf man dem Entwicklungsplan Elektromobilität Glauben schenken, sollen bis zum Jahre 2020 bereits bis zu eine Million Kraftfahrzeuge über die deutschen Straßen fahren, die durch elektrische Energie angetrieben werden.

Stellt sich also die Frage, ob es bei den E-Autos bleibt oder ob man zukünftig auch Elektrolastwagen über eine LKW Vermietung ausleihen kann? Um den CO2-Ausstoß zu verringern und die Umwelt zu entlasten, würde es sich durchaus anbieten, die Fahrzeuge mit einem E-Antrieb auszustatten. Allerdings wäre die Elektrifizierung von schweren Nutzfahrzeugen mit einem hohen Kostenaufwand verbunden, da die Preise der Batterien schon bei den Elektroautos sehr teuer sind. Trotzdem wird die Frage in Deutschland derzeit viel diskutiert, ob es eine reale Chance für den Elektrolastwagen gibt. Wir sind der Frage auf den Grund gegangen und haben die Ergebnisse der Untersuchung wie folgt zusammengefasst.

Eine Zukunftsvision oder nur eine Seifenblase?

Sollte man LKWs mit elektrischer Energie betreiben, würden die Batterien »im günstigsten Fall« 300.000 Euro kosten und ein Gewicht von sechs Tonnen haben, prognostiziert der Manager auf dem Nutzfahrzeugsymposium des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Darüber hinaus müsste man das Fahrzeug schon nach zehn Stunden Fahrt wieder für ganze 26 Stunden an die Steckdose anschließen, bis es wieder aufgeladen ist. Damit die Rechnung aufgehen und die gleiche Leistung herkömmlicher LKWs gestellt werden kann, müsste der Bestand an Lastwagen erst einmal verdoppelt werden – das würde den finanziellen Rahmen bei Weitem übersteigen. Deshalb handelt es sich bei der Idee, zukünftig auch Elektrolastwagen in Deutschland zu produzieren, erst einmal um eine Seifenblase.

Gibt es eine Alternative zum Elektroantrieb?

Im Gegensatz zum elektrisch betriebenen LKW wird die Möglichkeit, Lastwagen mit einem Hybrid-Antrieb auszustatten, als realistisch eingeschätzt. Die Kombination aus der ausgereiften Dieseltechnik mit Emissionsfreiheit und der Geräuschlosigkeit des E-Antriebs wurde bereits von Herstellern wie Ford und Daimler an entsprechenden Prototypen getestet. Die Vorteile des Antriebs liegen zum einen in den wegfallenden Stehzeiten für den Ladevorgang und zum anderen in dem geringen Kostenfaktor für den Käufer. Im Fernverkehr könnten dadurch große Verbrauchsreduzierungen über aerodynamische Verbesserungen realisiert werden. Damit die visionären Konzepte in der Zukunft auch wirklich umgesetzt werden können, müssen jedoch erst die Politiker noch grünes Licht geben. Bis dahin werden die Entwürfe weiterentwickelt und nach noch besseren Lösungen gesucht, damit die Umwelt bzw. die Atmosphäre weiter entlastet werden kann.

Kai

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