Günstiger Laden: Strategien, um hohen Strompreisen zu begegnen

Ähnlich wie die Gas- und Benzinpreise steigen derzeit auch die Strompreise stark an. Ein Grund zur Sorge für E-Autofahrer, die unabhängig von hohen Kraftstoffpreisen umweltfreundlich fahren möchten. Was können Sie als Besitzer eines Elektroautos also tun, um den hohen Strompreisen zu begegnen und trotz der angespannten Lage möglichst günstig zu laden? Wir fassen Ihnen hilfreiche Strategien und Tipps zusammen, wie Sie mit Ihrem E-Auto Stromkosten sparen und günstiger unterwegs sein können.

Parkplatz vor einer Ladestation für Elektroautos.

Das E-Auto günstig laden

Als Besitzer eines Elektrofahrzeugs können Sie die Strompreise an der Ladesäule wenig beeinflussen. Diese sind abhängig von der innen- und außenpolitischen Lage, der Auslastung des Stromnetzes und der Situation am Strommarkt. Dennoch können Sie einiges unternehmen, um Ihr Elektroauto möglichst günstig aufzuladen – oder Geld zu sparen, indem Sie weniger oft eine Ladestation aufsuchen müssen. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei:

  • Laden mit Strom aus Photovoltaikanlage
  • Energiesparendes Fahren
  • Wahl eines günstigen Ladetarifs
  • Aufladen an günstigen öffentlichen Ladestationen
  • Die richtige Ladegeschwindigkeit wählen

Laden mit Strom aus Photovoltaikanlage

Am günstigsten wird es für Sie, wenn Sie eine Photovoltaikanlage zum Laden des Elektroautos nutzen. Denn mit eigens produziertem Solarstrom erlangen Sie fast vollständige Unabhängigkeit von den Strompreisen auf dem Markt. Auf Ihrem Hausdach lassen Sie dazu Photovoltaikmodule mit Solarzellen installieren, die die Sonneneinstrahlung auffangen und in Strom umwandeln. Um möglichst viel Strom aus der Sonneneinstrahlung zu gewinnen, sollten die Solarzellen einen hohen Wirkungsgrad aufweisen. Mit der gewonnenen Energie können Sie nicht nur Ihre Haushaltsgeräte über die Steckdosen mit Solarstrom versorgen, sondern über einen geeigneten Anschluss wie eine Wallbox auch Ihr Elektroauto aufladen. Die eingangs anfallenden Installationskosten für die Photovoltaikanlage amortisieren sich im Betrieb, da Sie deutlich weniger Strom aus dem öffentlichen Netz hinzukaufen müssen. Installieren Sie gemeinsam mit der Photovoltaikanlage auch einen Stromspeicher, können Sie die Energie auch nutzen, wenn keine Sonneneinstrahlung mehr vorliegt. So ist es möglich, Ihr Elektroauto bequem auch abends und nachts kostenlos mit dem solaren Strom aufzuladen.

Energiesparendes Fahren

Neben der Möglichkeit, kostengünstig eigenen Strom zu produzieren, können Sie auch durch Ihre Fahrweise dazu beitragen, Ihre Reichweite zu erhöhen und das E-Auto weniger oft laden zu müssen:

  • Eco-Modus: Schalten Sie in den Eco-Modus, ruft das Elektroauto selbst bei Vollgas nur eine eingeschränkte Leistung ab und verbraucht entsprechend weniger Energie.
  • Elektrische Geräte: Geräte wie die Heizung oder die Klimaanlage verbrauchen viel Energie und mindern die Reichweite des Akkus. Verzichten Sie daher im Sommer und Winter so lange wie möglich auf Heizung und Klimaanlage, um Energie zu sparen.
  • Vorausschauend fahren: Wer Stop-and-go, hartes Abbremsen sowie starkes Beschleunigen vermeidet, verbraucht mit dem E-Auto weniger Energie. Sie können Ihren Stromverbrauch somit senken, indem Sie möglichst vorausschauend und vorsichtig fahren und hohe Geschwindigkeiten vermeiden.
  • Reifendruck: Ein zu niedriger Reifendruck erhöht den Stromverbrauch der Batterie. Sie sollten den Reifendruck Ihres E-Autos daher regelmäßig überprüfen und nach Möglichkeit die vom Hersteller empfohlenen Werte einhalten.
  • Rekuperation: Machen Sie sich die Rekuperation, sprich die Energierückgewinnung, des Akkus zunutze: Beim Bremsen und Ausrollen des Wagens kann der Akku einen Teil der Bewegungsenergie zurückgewinnen. Moderne Elektroautos besitzen sogar verschiedene Rekuperationsstufen, mithilfe derer Sie das E-Auto fast ausschließlich durch das Gaspedal steuern und eine große Menge Energie zurückgewinnen können.

Wahl eines günstigen Ladetarifs

Ferner können Sie bei den Strompreisen sparen, indem Sie einen günstigen Ladetarif wählen. Viele Anbieter bieten vergünstigte Tarife, wenn Sie die eigenen oder die Ladesäulen von Partnern aufsuchen und mit der anbietereigenen Ladekarte bezahlen. Vergleichen Sie die Tarife und Angebote verschiedener Anbieter und prüfen Sie auch, ob sich in Ihrer Region ausreichend Ladesäulen befinden, die Sie mit der jeweiligen Ladekarte günstiger nutzen können. So können Sie einen Tarif finden, der zu Ihnen und Ihrem Ladeverhalten passt und Ihnen beim Sparen hilft.

Aufladen an günstigen öffentlichen Ladestationen

Viele Unternehmen und Institutionen bieten auf ihren Parkplätzen öffentliche Ladestationen zur Nutzung durch Ihre Kunden an. Bis vor Kurzem waren zahlreiche Ladesäulen auf Kundenparkplätzen sogar kostenlos. Da einige Autofahrer das Angebot jedoch unverhältnismäßig stark ausnutzten, erheben viele Unternehmen mittlerweile einen Preis für das Aufladen. Dieser liegt meist jedoch trotzdem unter dem Preisniveau an herkömmlichen Stromtankstellen. Somit lohnt es sich, sich zu informieren, an welchen Supermärkten, Möbelhäusern und anderen Geschäften und Unternehmensstandorten es in Ihrer Region Ladesäulen gibt – und ob diese womöglich sogar kostenlos oder zumindest kostengünstig sind. So können Sie den täglichen Einkauf oder den Besuch im Shoppingcenter, im Museum, bei Behörden oder einfach das Parken in bestimmten Parkhäusern dazu nutzen, Ihr Elektroauto währenddessen günstig aufzuladen.

Die richtige Ladegeschwindigkeit wählen

Nicht zuletzt hat auch Ihr Ladeverhalten einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Lebensdauer Ihres Akkus und Ihre Stromkosten. Von großer Bedeutung ist dabei die Ladegeschwindigkeit: Schnellladen mit Gleichstrom, auch DC-Laden genannt, ermöglicht eine Leistung bis zu 300 kW und verkürzt die Ladezeit erheblich. Das übliche Aufladen mit Wechselstrom (AC-Laden) bietet nur eine Leistung bis 22 kW. Laden Sie Ihr E-Auto an einer Schnellladesäule, können Sie es je nach Leistung und Akku innerhalb einer halben bis ganzen Stunde vollständig aufladen. Mit Wechselstrom beträgt die volle Ladezeit dagegen in der Regel mehrere Stunden.

Das Aufladen an Schnellladesäulen ist daher sehr viel komfortabler – aber auch teurer. Je nach Anbieter kann das Schnellladen bis zu 10 Cent pro Kilowattstunde mehr kosten als das Aufladen mit Wechselstrom. Um hier Stromkosten zu sparen, sollten Sie also nach Möglichkeit auf Schnellladen verzichten und Ihr E-Auto stattdessen mit Wechselstrom laden. Das hat sogar einen weiteren Vorteil: Das langsame Aufladen schont den Akku und verlängert seine Lebensdauer. Somit sparen Sie auch langfristig Reparaturkosten ein und sorgen dafür, dass Ihr Elektroauto möglichst lange im guten Zustand bleibt.

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Kai

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