6 Tipps für Elektroautos in der Winterzeit

Die umweltfreundlichere Alternative zum klassischen Pkw ist bei vielen Autofahrern inzwischen in aller Munde. Mittlerweile ist die Nachfrage so hoch, dass die Hersteller mit längeren Lieferzeiten in die Dauerproduktion gehen.

Ladestation für Elektroautos in Elze 5
Ladestation für Elektroautos in Elze 5

Geschuldet ist das natürlich vor allem der Tatsache, dass die Elektroautos auf einer umweltbewussteren Antriebsart basieren und daher für viele Verbraucher ein Beitrag zum Schutz der Umwelt sind. Darüber hinaus handelt es sich bei E-Autos um geräuschlose Transportmittel, da sie ohne Verbrennungsmotor sehr leise unterwegs sind.
Im Sommer führt das dazu, dass die Insassen die umgebende Natur in vollen Zügen mit allen Facetten genießen können und auch sonst ein besseres Gefühl für den Straßenverkehr haben. Während das E-Auto im Sommer eher wartungsarm daherkommt, braucht es im Winter mehr Aufmerksamkeit, insbesondere, wenn die Temperaturen rapide sinken und der Schnee die Landschaft bedeckt. Dieser Beitrag klärt über die sechs wichtigsten Tipps für E-Autos in der Winterzeit auf.

Ein Auto steht im Schnee. pixabay.com © qimono (CC0 Creative Commons)
Ein Auto steht im Schnee. pixabay.com © qimono (CC0 Creative Commons)

Tipp 1: Winterreifen sind ab Oktober ein Muss

Wer in der Winterzeit mit dem E-Auto über die verschneiten Straßen gleiten will, benötigt Winterreifen. Sowohl für Benziner, Diesel als auch Elektroautos gilt in der kalten Jahreszeit die Winterreifenpflicht, wie der Automobilclub von Deutschland für ganz Europa gegenüberstellt. Wer im Winter ohne entsprechende Bereifung unterwegs ist, läuft Gefahr, einen Bußgeldbescheid zu erhalten.

Grundsätzlich gilt die Faustregel „Von O bis O“: Von Ostern bis Oktober ist das Auto mit Winterreifen sicher auf den kühlen Straßen unterwegs und selbst bei plötzlichem oder erneutem Wintereinbruch sind Autofahrer so bestens vorbereitet. Empfehlenswert ist der Kauf von neuen Winterreifen ab Juli, denn in den letzten Jahren hat sich hier ein Trend bezüglich der Nachfrage der Käuferschaft abgezeichnet. Ab Juli steigt die Nachfrage kontinuierlich bis sie im Oktober ihr Maximum erreicht.

In diesem Monat erzielen die Preise wiederrum das Minimum, sodass es sich lohnt bis Oktober mit dem Kauf neuer Winterreifen für das E-Auto zu warten. Nicht nur diesen Trend sollte man beim Kauf von Winterreifen beachten, sondern es ist auch zu sehen, dass die deutschen Autofahrer gerade hier auf Premiummarken setzen und somit in diesem Fall auch auf Ersparnisse bis zu 55% verzichten, wie idealo aufzeigt. Es lohnt sich jedenfalls, sich ausgiebig im Voraus über die passenden Winterreifen zu informieren.

Tipp 2: In der kalten Jahreszeit sollte das E-Auto niemals zu kalt werden

Ähnlich wie die Batterien beim Benziner oder Diesel sind die Lithium-Ionen-Akkus des E-Autos keine Fans von Kälte. Sie bevorzugen ein warmes Klima, das ungefähr die Betriebstemperatur des menschlichen Körpers besitzt. Sobald die Temperatur der Akkus unter dem Gefrierpunkt liegt, kommt es zu langsameren Reaktionen. Dadurch entsteht eine verringerte Leistung des Elektromotors. Damit es nicht dazu kommt, sind viele Elektroautos inzwischen mit einem speziellen Wärmesystem ausgestattet, um die Lithium-Ionen-Akkus vor kühlen Temperaturen zu schützen.

Alle Modelle, die nicht über dieses Wärmesystem verfügen, sind auf den Schutz ihres Besitzers angewiesen. Damit sind natürlich Garagen, Carports und Co. gemeint. Am besten eignet sich eine gedämmte Garage, die keine Kälte ins Innere lässt.

Die Reichweitenanzeige in einem Elektroauto. Bildquelle: pixabay.com © ssarwas0 (CC0 Creative Commons)
Die Reichweitenanzeige in einem Elektroauto. Bildquelle: pixabay.com © ssarwas0 (CC0 Creative Commons)

Tipp 3: Immer die Reichweite im Auge behalten

Insbesondere im Winter ist es für E-Autofahrer wichtig, den Tacho mit der Reichweiten-Anzeige im Blick zu behalten. Die Reichweite der meisten Elektroautos liegt zwischen 100 und 120 Kilometern. Grundsätzlich genügt das im Sommer, um mit dem E-Auto optimal von A nach B zu gelangen. Im Winter kann sich die Reichweite des E-Autos drastisch dezimieren. Geschuldet ist das der Tatsache, dass in der kalten Jahreszeit im Regelfall die Autoheizung nach dem Einsteigen angestellt wird. Je höher die Temperatur der Heizung, desto stärker wird der Akku des E-Autos belastet. Abhilfe schaffen Elektroautofahrer lediglich, indem sie sich wärmer anziehen und die Heizung so wenig wie möglich beanspruchen. Der Verlust an Reichweite, ist dabei auch von der Geschwindigkeit abhängig.

Bei einem Tempo von 100 km/h sind bei 0°C circa 82 Kilometer, bei -20°C ungefähr 70 Kilometer möglich. Ist das E-Auto mit etwa. 30 km/h unterwegs, legt es bei 0°C um die 93 Kilometer, bei -20°C nur noch 68 Kilometer zurück.

Tipp 4: Das Drehmoment in der Winterzeit nicht unterschätzen

In der warmen, trockenen Jahreszeit ist das Drehmoment bei E-Autos für eine sportliche Beschleunigung zuständig. Dabei handelt es sich um eine besondere Eigenheit der Elektro-Pkws. Sind die Straßen allerdings von Schnee und Eis bedeckt, avanciert das hohe, sofort bereite Drehmoment zum kleinen Risiko. Es führt dazu, dass das Elektroauto auf glatten oder schneebedeckten Untergründen keinen Halt findet und es bringt die Reifen zum Durchdrehen. Der Trick, der bei Diesel oder Benziner angewandt wird, funktioniert bei E-Autos nicht, da sie keine Gangschaltung besitzen.

Sinnvoller ist es in einen anderen Modus mit weniger Leistung zu wechseln. Beim Elektroauto bietet sich der sogenannte Eco-Modus an. Dadurch überträgt der Motor eine offensichtlich verringerte Kraft an die Räder und das Auto kommt besser voran.

Das Elektroauto smart Fortwo mit einem Ladestecker. pixabay.com © MikesPhotos (CC0 Creative Commons)
Das Elektroauto smart Fortwo mit einem Ladestecker. pixabay.com © MikesPhotos (CC0 Creative Commons)

Tipp 5: Die winterlichen Fahrten mit dem E-Auto gut vorbereiten

Um mit der umweltfreundlicheren Transportalternative problemlos auch im Winter von A nach B zu gelangen, ist es ratsam, das Auto vor jeder Fahrt gründlich vorzubereiten. Einerseits ist es beispielsweise von Vorteil, wenn Autofahrer das E-Auto vor einer Fahrt vorheizen. Das kann passieren, während der Pkw an der Steckdose hängt und aufgeladen wird, sodass der Akku nicht schon vor der Fahrt belastet wird.

Andererseits empfiehlt es sich, ein bisschen Zubehör bei jeder Fahrt im Kofferraum mitzuführen. Eine Decke, warme Getränke und zusätzliche Jacken schützen im Fall der Fälle vor Auskühlung. Denn auch mit einem E-Auto ist es möglich, im Schnee stecken zu bleiben oder bei starker Glätte nicht mehr von der Stelle zu kommen.

Tipp 6: Mehr Zeit zum Aufladen einplanen

In der kalten Jahreszeit macht es Sinn, für die Aufladung des E-Autos mehr Zeit einzuplanen als es im Sommer der Fall ist. Die wichtigsten Informationen zum Elektroauto betreffen die Reichweite und die Akkuladung.

Letztere hat leider die schlechte Angewohnheit, sich im Winter deutlich zu verlängern. Das gilt vor allem für Modelle ohne ein entsprechendes Vorwärmesystem. Hier müssen Besitzer ein Plus an Ladezeit an sehr kalten Tagen einplanen. Trotz dieser winterlichen Besonderheiten sind laut der „Natürlich Gesund“-Zeitung die E-Auto-Neuzulassungen von 2010 mit 1600 Fahrzeugen bis 2016 auf über 25.000 Modelle gestiegen. Dadurch ist das Zukunftsszenario einer rein e-mobilisierten Autobranche realer denn je.

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Kai

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Ein Gedanke zu „6 Tipps für Elektroautos in der Winterzeit

  • 18. Oktober 2018 um 11:51
    Permalink

    Das sich viele Elektroautos die im freien stehen so sehr entladen ist leider ein großes Problem für viele „normale“ Menschen. Die Tipps finde ich sehr gut. Es wäre sehr interessant zu wissen ob sich die Lebensdauer von einem Auto das im freien steht ggü. einem Garagenfahrzeug ändert.

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