Tesla als Entwicklungshelfer der großen Autokonzerne

Spätestens seit dem Pariser Autosalon hat man den Eindruck, dass jeder große Autobauer entweder ein Elektroauto in diesem Jahr auf den Markt bringt oder zumindest ein Konzeptauto vorgestellt hat. Auch Autokonzerne wie Mercedes und Toyota bringen erste Elektroautos auf den Markt, beide Konzerne beziehen allerdings Entwicklungshilfe von der kalifornischen Start-up-Firma Tesla.

Der Tesla Roadster beim Stromtanken. Bildquelle: Teslamotors.com

Tesla hatte die simple Idee, mit Strom aus Laptop-Akkus ein Elektroauto anzutreiben, auch wenn diese Idee wundersam wirkte, war es genau der fehlende Funken um den Elektroautos soweit Leben einzuhauchen, das auch die breite Öffentlichkeit die Elektroautos zur Kenntnis nahm. Denn vorher waren Elektroautos eher etwas für Bastler oder für einen kleinen Kreis von wirklichen Interessenten.

Im Jahr 2006 präsentierte das Startup-Unternehmen Tesla im Silicon Valley seinen Tesla Roadster, bei diesem Gefährt handelt es sich um einen der ersten wirklichen Elektrosportwagen, welcher normal gekauft werden kann – auch wenn zu einem Preis von über 100.000 Euro. Von Lotus stammte für das Konzeptauto die Karosserie, die Antriebskraft wurde aus 6.831 handelsüblichen Kleinakkus, welche gemeinsam dem Tesla Roadster sehr gute Werte im Bereich Reichweite und Geschwindigkeit verschaffen

Die Unternehmen Daimler und Toyota sind mittlerweile Anteilseigner von Tesla und lassen sich Akkus und Steuertechnik für Pkw-Kleinserien von der kalifornischen Firma liefern.

Im Herbst beginnt Mercedes-Benz mit der Produktion von 500 Exemplaren seiner A-Klasse als Elektroauto, im Wagenboden der A-Klasse lagern zwei Tesla-Akkus, welche aus je 1.960 Einzelakkus bestehen. Mit diesem Energiespeicher erreicht das Elektromobil von Mercedes 150 km/h und soll bei moderater Fahrweise mit einer Akkuladung ca. 200 Kilometer weit kommen.

Auch wenn am Anfang der Führungszirkel von Mercedes dagegen war, bei Tesla einzusteigen, konnte sich Chefentwickler Thomas Weber im vergangenen Jahr durchsetzen, was den Einstieg bei Tesla angeht. Der große Vorteil von Tesla ist das Tempo, in dem Entscheidungen umgesetzt und Projekte verwirklicht werden. Unter anderem war der Prototyp einer A-Klasse als Elektroauto in nur vier Wochen fahrbereit.

Das Erfolgsmodell von Tesla ist ganz einfach, man setzt auf eine gut berechenbare und vor allem schon bekannte Technik in Form von Kleinakkus, der aktuelle Tesla-Lieferant ist Panasonic und die Akkus sind schon lange im Praxiseinsatz und ihr Verhalten ist gut berechenbar. Es war der einfachste Weg, die im Kleingerätemarkt bereits etablierte Lithium-Ionen-Technik ins Auto zu bringen.

Zu den Geldgebern, welche auf Tesla vertraut haben zählen viele Größen der Computerbranche, unter anderem die Gründer von Google. Bis jetzt hat Tesla bereits 1.200 Exemplare des Roadster ausgeliefert, besonders in Hollywood scheint das Elektroauto von Tesla heiß begehrt zu sein, schließlich ist es hipp, teuer, schont die Umwelt -was will man mehr?

Zwar bereitet der Autobauer Daimler mit der Evonic-Tochter Li-Tec zusammen eine eigene Akkuentwicklung vor, jedoch ist es fraglich, wie teuer die Zellen dann werden und wie ausgereift die Technik sein wird. In zwei Jahren will man jedenfalls zusammen im sächsischen Kamenz leistungsfähigere Flachzellen herstellen und damit dann in eine größere Serienproduktion gehen.

Der Tesla-Cheftechniker Jeffrey Straubel macht sich keine Sorgen wegen des Wettbewerb, denn er ist der Meinung, das die von Tesla verwandte Technik und Verfahren viel ausgereifter als die von Li-Tec sein werden und auch preislich günstiger sind.

Allerdings scheinen die Akkus von Tesla nicht ganz so günstig zu sein, denn Daimler will seine Elektroauto- A-Klasse nicht direkt zum kauf anbieten, sondern wahrscheinlich nur zum leasen anbieten, selbst so soll die Rate bei über 1.000 Euro liegen. Daher kann man schätzen, das die Elektro-A-Klasse mindestens 60.000 Euro kosten würde: 48 Leasing-raten zu 1.000 Euro, dazu noch die Erstzahlung von geschätzten 8.000 Euro und dann noch den Rest nach den 48 Monaten. Die Zahlen sind grob geschätzt, aber ich denke, so ungefähr wird es hinkommen.

Auch andere Autokonzerne profitieren von Tesla, schließlich müssten die Akkus ansonsten selbst entwickelt werden und derzeit sind Teslas Akkus am Markt für ihre Leistungsfähigkeit bekannt.

Quelle: spiegel

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Kai

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