Elektroautohersteller Tesla Motors kauft deutschen Maschinenbauer

[08.11.2016] Der Elektroauto-Hersteller Tesla Motors kauft den deutschen Maschinenbauer Grohmann Engineering, zusätzlich will man 1000 neue Stellen schaffen.

Elektroauto Tesla Motors Logo IAA 2015
Elektroauto Tesla Motors Logo IAA 2015

Am Dienstag ist Elon Musk (CEO / Geschäftsführer von Tesla Motors) ins rheinland-pfälzische Prüm gereist, um die Übernahme des deutschen Maschinenbauer Grohmann Engineering perfekt zu machen.
Deutschland wird so zum ersten Entwicklungsstandort außerhalb der USA, zu der Übernahme sagte Musk:

„In Deutschland gibt es enorm viele Talente im Bereich der Automatisierung.“

Durch die Übernahme des deutschen Maschinenbauers will der Autohersteller seine Produktion effizienter gestalten, insbesondere soll ein Schwerpunkt darin liegen, dass die Produktion noch weiter automatisiert wird.

Grohmann Engineering hat in der Vergangenheit bereits für das Elektroauto Tesla Model 3 die Produktionslinien mit entwickelt.

Wie viel Geld Tesla Motors in die Übernahme investiert, bleibt vorerst geheim

In Zukunft wird das deutsche Unternehmen „Tesla Grohmann Automation“ heißen, die 700 Mitarbeiter sollen alle übernommen werden. Wie viel Geld genau in die Übernahme investiert wurde, ist nicht bekannt. Im Jahr 2015 hat Grohmann Engineering einen Umsatz von 123 Millionen Euro erwirtschaftet, im Jahr 2014 lag der Gewinn bei fast 8 Millionen Euro.

Grohmann hat sich auf die Produktion von Maschinen für den Bau von Sensoren für Airbags, Fahrerassistenzsysteme, Lithium-Ionen Akkuzellen und Batterieeinheiten spezialisiert.
Und alle diese Maschinen kann Tesla gebrauchen, denn die Produktion soll weiter ausgebaut werden. So will das US-Unternehmen im Jahr 2020 eine Million Elektroautos produzieren, dazu gehören neben dem zukünftigen Model 3 auch das Elektroauto Tesla Model S sowie das Elektro-SUV Model X.

Tesla wird in Europa weitere Produktions- und Entwicklungsstandorte schaffen

Schon in der Vergangenheit wurden die Pläne einer weiteren Gigafactory genannten Batteriefabrik in Europa bekannt, die Entscheidung bezüglich des Standortes wird aber laut Musk erst 2017 fallen.

Aber auch außerhalb von Prüm wird es bald weitere Entwicklungsstandorte geben, diese werden den Namen „Tesla Advanced Automation Germany“ erhalten. So werden in Deutschland mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze für Techniker und Ingenieure innerhalb der nächsten 2 Jahre entstehen.

Musk sagt, er hat sich für den Standort Deutschland entschieden, weil man Respekt vor der „deutschen Ingenieurskunst“ hat.

Tesla könnte so einen Fuß in die Tür von BMW, VW und anderen Autoherstellern bekommen

Interessanterweise gehört Grohmann Engineering zu einem der Zulieferer von BMW und Bosch, dass letztere Unternehmen ist seinerseits ein Zulieferer des Volkswagen-Konzerns, also auch Audi, Porsche, etc.

Tesla hat bereits angekündigt, dass man die Konkurrenz weiterhin beliefern wird, Musk sagte dazu:

„Teil von Teslas Philosophie ist es, der ganzen Autoindustrie auf dem Weg zur Elektromobilität zu helfen“

Es bleibt abzuwarten, ob die deutschen Autohersteller weiterhin die Maschinen aus der Eifel beziehen werden. Denn durch die Art der Maschinen erhält Tesla weite Einblicke in die Konkurrenz.

So oder so ist es meiner Meinung nach, ein gutes Zeichen für Deutschland, denn einerseits werden so neue Arbeitsplätze geschaffen und andererseits belebt die Konkurrenz das Geschäft: Denn nun werden die anderen Autohersteller (hoffentlich) noch schneller ihre Pläne bezüglich der Elektromobilität umsetzen bzw. ihre bisherigen Elektroautos dahingehend verbessern, dass diese günstiger werden und eine höhere Reichweite erhalten.

Via: Welt.de

 

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3 Gedanken zu „Elektroautohersteller Tesla Motors kauft deutschen Maschinenbauer

  • 8. November 2016 um 23:44
    Permalink

    Tesla scheint da echt auf Zack zu sein. Es ist wieder mal ein schlechtes Omen für die deutschen Autobauer. Entweder arbeiten die im geheimen an ihren Masterplan oder die verschlafen gerade die Technikrevolution und gehen unter wie Nokia damals.

  • 10. November 2016 um 20:22
    Permalink

    @Lukas: Was hat der Einstieg des Automatisierungs- und Fertigungsspezialisten Grohmann mit einem geheimen Masterplan und einer Technikrevolution oder dem Untergang von Nokia zu tun – den Bezug zum Bericht verstehe ich nicht. Und warum ist Tesla auf Zack – die wollen lediglich die Fertigungsqualität verbessern und den Ausstoss an Fahrzeugen erhöhen – ganz normal.

  • 10. November 2016 um 22:59
    Permalink

    Dahinter steckt auch, dass Tesla damit alle guten deutschen Ingenieure abgreift! Die stehen für die deutschen Konzerne nicht mehr zur Verfügung. Wenn ich ein Solcher wäre, hätte ich meine Bewerbung schon geschrieben.

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