Siemens und Valeo wollen zusammen Antriebssysteme für Elektroautos entwickeln

(20. April 2016)

Die beiden Unternehmen Siemens und Valeo streben eine führende Marktposition bei Antriebssystemen für Elektroautos an, für dieses Vorhaben wollen die beiden Firmen ein Join Ventures für Hochspannungsantriebe gründen.

Elektroauto Tesla Roadster.
Symbolbild. Elektroauto Tesla Roadster.
Die zwei Unternehmen Siemens und Valeo haben eine Vereinbarung über die Gründung eines Joint Ventures für Hochspannungsantriebe unterzeichnet. Mit diesem wollen beide Unternehmen einen weltweit führenden Anbieter für innovative und kosteneffiziente Hochspannungskomponenten und -systeme für Elektrofahrzeuge jeglicher Art, wie zum Beispiel Hybrid-, Plug-in-Hybrid– bis Elektroautos aufbauen. Durch das bereits vorhandene Know How der beiden Unternehmen können in dem Joint Venture maßgebliche Synergieeffekte in der Produktion und Beschaffung genutzt werden.
Branchenexperten gehen davon aus, dass der Markt für Fahrzeugkomponenten für Elektroautos bis 2020 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von mehr als 20 Prozent wachsen wird. Die Vereinbarung für die Gründung des Joint Ventures legt fest, dass Siemens und Valeo mit jeweils 50 Prozent an dem Joint Venture beteiligt sein werden und damit die gemeinsame Kontrolle über das neue Unternehmen ausüben; ihre Anteile konsolidieren Siemens und Valeo nach der Equity-Methode.

 Jacques Aschenbroich (Vorstandsvorsitzender von Valeo) sagt:

„Wir freuen uns sehr über die Perspektiven, die uns die Kombination unserer Stärken mit Siemens bei Elektroantriebssystemen bringt“

„Mit der Expertise von Siemens, einem führenden Anbieter von Leistungselektronik und Elektromotorprodukten, kann Valeo seinen technologischen Vorsprung mit einem umfassenden technologischen Angebot von mikro-hybriden bis zu vollelektrischen Lösungen beibehalten. Das Joint Venture verdeutlicht zudem die Fähigkeit europäischer Unternehmen, führende Industriekooperationen zu entwickeln und so bahnbrechende Technologien an den globalen Markt zu bringen.“

Klaus Helmrich (Mitglied des Vorstands der Siemens AG) über das Vorhaben:

„Das Joint Venture von Siemens und Valeo ist ein weiteres Beispiel für die Schaffung eines wirklich europäischen Unternehmens. Indem wir die umfangreichen Erfahrungen von Siemens bei Elektromotoren und Konvertern mit der Automobilkompetenz und weltweiten Kundenbasis von Valeo kombinieren, können wir für beide Unternehmen gute Voraussetzungen im Wachstumsmarkt Elektromobilität schaffen.“

Valeo trägt sein Hochspannungselektronikgeschäft aus der Powertrain Systems Business Group (PTS) mit 200 Mitarbeitern bei, von denen 90 in Frankreich tätig sind. Siemens bringt seinen Geschäftsbereich E-Car Powertrain Systems ein, in dem 500 Mitarbeiter beschäftigt sind, davon 370 in Deutschland und 130 in China.

Das Joint Venture übernimmt die alleinige Verantwortung für die Entwicklung, den Vertrieb und die Produktion von Hochspannungselektromotoren und Leistungselektronikprodukten über 60 Volt, die für elektrische PKW und leichte Nutzfahrzeuge verwendet werden. Das Joint Venture ist somit in der Lage, eine erweiterte Bandbreite an Produkten anzubieten, von hybriden Antriebsmodulen und -lösungen, einschließlich Elektromotoren, Range-Extendern, DC/DC-Wandlern, Gleichrichtern und Ladegeräten, bis hin zu reinen Elektroantriebssystemen.

Im Hinblick auf ihre Produktpaletten, das jeweilige Produktions-Knowhow und die geografische Aufstellung ergänzen sich Siemens und Valeo stark. Als führender Automobilzulieferer mit einem tiefen Marktverständnis verfügt Valeo über eine hohe Branchenkompetenz und versorgt eine weltweite Kundenbasis mit wettbewerbsfähigen und modernen Hochspannungselektronikprodukten für Antriebslösungen aus durch die Autoindustrie zertifizierten Produktionslinien. Der E Car-Geschäftsbereich von Siemens setzt die Kompetenzen des Konzerns im Bereich Systemdesign für elektrische Antriebssysteme und die umfassenden Erfahrungen in den Bereichen Konstruktion und Validierung wirksam ein und kombiniert dies mit seiner herausragenden Erfahrung aus der Produktion von Traktionsmotoren.

Die schlanken Unternehmensstrukturen des geplanten Joint Ventures werden sich an den Anforderungen des globalen Marktes und des internationalen Wettbewerbsumfeldes ausrichten. Das neue Unternehmen wird seinen Sitz in Erlangen haben.

Das Joint Venture wird global ausgerichtet und kosteneffizient regional positioniert, mit Zugang zu den Schlüsselmärkten für Elektrofahrzeuge wie Europa und China. Neben dem Hauptsitz in Deutschland wird es weitere Standorte in Frankreich, Norwegen, Polen, Ungarn und China geben.

Seinen 700 Mitarbeitern bietet das Joint Venture die Chance, an dem Aufschwung eines global führenden Unternehmens teilzuhaben. Der Zusammenschluss einiger Geschäftsaktivitäten von zwei angesehenen Arbeitgebern wird das neue Unternehmen zu einem soliden, engagierten und renommierten Arbeitgeber machen. Als High-Tech-Automobilzulieferer wird das Joint Venture seinen Mitarbeitern die Möglichkeit für attraktive, internationale Karrieren im Bereich der Elektrifizierung und Digitalisierung bieten.

Das Projekt bedarf noch der Abstimmung mit den Belegschaftsvertretern. Sobald es von den zuständigen Behörden genehmigt wird, wird das Joint Venture voraussichtlich im letzten Quartal des Kalenderjahres 2016 starten.

(Vielen Dank an den Artikeltipp an: Ludwig B.)

Via: Pressemitteilung von Siemens

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