Treiben Elektroautos wirklich die eigenen Stromkosten in die Höhe?

Elektroautos liegen im Trend. Nach einer Untersuchung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) stieg der Bestand an Elektroautos in Deutschland vom 1. Januar 2013 bis zum 1. Januar 2014 um 70,9 Prozent.

Tankstelle für Elektroautos - die Zukunft?, Quelle: willywill1823 (CC0-Lizenz)/pixabay.com
Tankstelle für Elektroautos – die Zukunft?, Quelle: willywill1823 (CC0-Lizenz)/
pixabay.com

Knapp über 12.000 Elektroautos gab es demnach zum Jahresbeginn 2014 in Deutschland. Das ist zwar im Vergleich zu fast 30.000.000 Benzinern und etwa 13.000.000 Dieselfahrzeugen immer noch eine geringe Zahl. Es ist aber durchaus möglich, dass sie schon in den nächsten Jahren rasant anwächst. Damit werden auch die Anschaffungskosten für solche Fahrzeuge aller Wahrscheinlichkeit sinken. Doch sind dies nicht die einzigen Kostenfaktoren bei einem Elektroauto.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, auf einen Wagen mit Elektroantrieb umzusteigen, stellt sich oft die Frage nach dem damit verbundenen Stromverbrauch. Schließlich sind die Strompreise seit Längerem im Steigen begriffen. Im Folgenden soll deshalb aufgezeigt werden, wie viel Energie ein Elektroauto verbraucht und wie die Stromkosten niedrig gehalten werden können.

Wie viel Strom benötigt ein Elektroauto?

Der Verbrauch vieler Elektroautos liegt zwischen etwa 15 und 20 Kilowattstunden, zumindest den Angaben der Hersteller nach. Bei einem durchschnittlichen Preis von etwa 29 Cent pro Kilowattstunde bedeutet dies Kosten von 4,35 Euro auf 100 km. Selbst wer einen Wagen mit einem Verbrauch von nur 6 Litern Benzin pro 100 km besitzt, muss bei einem aktuellen Benzinpreis von etwas mehr als 1,40 Euro pro Liter deutlich mehr zahlen.

Wer die hohen Anschaffungskosten eines Elektroautos und den Wertverlust desselben mitberücksichtigt, wird dennoch zu dem Schluss kommen, dass ein Elektroauto immer noch eine teure Investition darstellt. Zudem hängt der Verbrauch bei einem solchen Fahrzeug stark vom Fahrverhalten ab. Mit steigender Geschwindigkeit steigt auch der Verbrauch – unter Umständen stark. Mehr Strom ist außerdem im Winter notwendig. Auch deshalb halten die Herstellerangaben zum Verbrauch der Realität oft nicht stand. Beim Kauf eines Elektroautos sollte man möglichst auch Studien oder Tests berücksichtigen, um die Kosten zu kalkulieren.

 Lassen sich Elektroautos künftig über die eigene Steckdose aufladen?

Viele, die selbst noch keine Erfahrung mit Elektroautos gemacht haben, werden erstaunt sein: Tatsächlich lässt sich ein solches Fahrzeug schon heute auch an einer normalen Haushaltssteckdose aufladen. Halter eines Elektrofahrzeugs sollten aber vor allem zwei Dinge berücksichtigen:

  1. Das Aufladen über eine Haushaltssteckdose dauert lange. Zehn Stunden sind kein Sonderfall. Wenn es schnell gehen soll, ist diese Variante kaum eine Option.

 

  1. Nicht jede Steckdose hält der Belastung stand. Deshalb sollte eine Haushaltssteckdose von einem Elektriker untersucht werden, bevor ein Auto daran angeschlossen wird. Andernfalls kann es im schlimmsten Fall zu einer Überhitzung und einem Feuer kommen.

Wer sein Auto in seiner eigenen Garage aufladen, aber nicht auf gewöhnliche Schuko-Steckdosen zurückgreifen will, kann sich eine eigene Ladestation, eine sogenannte Wallbox, installieren lassen. So geht er auf Nummer sicher. Außerdem geht das Laden auf diese Art deutlich schneller.

 

Bildquelle: Nissan
Bildquelle: Nissan

Wie werden sich die Strompreise künftig entwickeln?

Nicht nur für die Besitzer von Elektroautos sind die Stromkosten ein wichtiger Faktor in der eigenen Finanzplanung. Wie sich diese in Zukunft entwickeln werden, ist aber nur schwer vorherzusehen.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es die Prognose, dass die Strompreise in den nächsten Jahren weiter steigen werden, bevor sie etwa 2030 einen Peak erreichen und dann wieder absinken. Wichtige Faktoren in dieser Entwicklung sind steigende Rohstoffpreise und der Ausstieg aus der Kernenergie. Aber auch die Sonderumlage zur Förderung von Ökostrom (EEG-Umlage) spielt dabei eine Rolle.

Ob sich diese Voraussage bewahrheitet, bleibt abzuwarten. Noch viele andere mögliche Entwicklungen können dazu führen, dass der Trend in eine andere Richtung geht. Die Entwicklung der letzten Jahre spricht jedoch eine eindeutige Sprache. Demnach ist ein Ansteigen der Strompreise zumindest ein wahrscheinliches Szenario.

Um Stromkosten zu senken, bietet sich zunächst einmal das Stromsparen an. Moderne Elektrogeräte mit einem geringen Stromverbrauch sind zentral dabei. Wichtig sind aber auch vermeintliche Kleinigkeiten: Dazu gehört es zum Beispiel, Lampen in Zimmern, in denen man sich gerade nicht aufhält, auszuschalten und Geräte vom Netz zu nehmen, wenn sie nicht benötigt werden. Halter von Elektroautos können mit der richtigen Fahrweise die Kosten senken – indem sie in erster Linie nicht zu schnell fahren.

Diese Maßnahmen sparen nicht nur Geld, sondern schonen auch die Umwelt. Ihnen sind aber meist Grenzen gesteckt. Eine andere Möglichkeit, viel Geld zu sparen, stellt ein Anbieterwechsel dar. Denn heute können Verbraucher neben den Grundversorgern aus einer großen Zahl an anderen Anbietern wählen, die teilweise deutlich günstigere Tarife anbieten und Neukunden den Wechsel sogar mit Boni versüßen. Dabei ist ein solcher Wechsel leicht und schnell vollzogen und bringt im Regelfall keine Nachteile mit sich. Die Stromversorgung ist lückenlos gewährleistet.

Wer einen Wechsel ins Auge fasst, sollte jedoch sorgfältig vorgehen, um sich wirklich für den besten Anbieter zu entscheiden. Manche Verträge bergen Risiken wie eine fehlende Preisgarantie oder die Kosten sind nicht so transparent, wie es gewünscht ist. Um sich schnell und umfassend über die zahlreichen Tarife zu informieren, bietet sich ein Strompreisvergleich sowie eine Übersicht der Stromtarife wie zum Beispiel unter www.verivox.de/stromtarife an. Damit lässt sich gezielt nach Anbietern für den eigenen Wohnort suchen, die wichtige Kriterien erfüllen. Anschließend lässt sich oft gleich der Wechsel vollziehen.

Tipps zum Strom sparen im Überblick:

  • Den Verbrauch senken und unnötige Stromquellen bei Nicht-Nutzung abstellen (Licht beim Verlassen des Zimmers löschen, mit einem Elektroauto sparsam fahren)
  • Stromanbieter wechseln und von günstigen Beiträgen profitieren
  • Den neuen Stromanbieter sorgfältig wählen und unseriöse Angebote aussortieren

 

 

Fazit

Stromsparen hat schon heute eine große Bedeutung in deutschen Haushalten. Es spielt auch für Betreiber von Elektroautos eine Rolle. Durch den Wechsel eines Anbieters können nämlich auch diese sparen, wenn sie ihr Fahrzeug zu Hause aufladen möchten.
Hierbei spielt es keine Rolle, ob man eine eigene Ladestation oder den normalen Haushaltsanschluss nutzt.

Wer sich dazu entschließt, den Anbieter zu wechseln, profitiert in vielen Fällen von einem deutlich geringeren Tarif. Dazu kommen oft noch besondere Vergünstigungen bei einem Wechsel. Damit dieser auch wirklich klappt, bietet sich ein Strompreisvergleich an. Damit sparen Wechselwillige nicht nur Geld, sondern auch Zeit.

Passende Fahrzeuge

Für das Elektroauto Renault Zoe gibt es ab sofort ein Notladekabel, mit dem man die Akkuzellen auch an den sogenannten Schuko-Steckdosen aufladen kann. Bildquelle: Renault

Elektroauto Renault Zoe

Plug-In Hybridauto BMW X5 xDrive40e. Bildquelle: BMW AG

Plug-In Hybridauto BMW X5 xDrive40e

Symbolbild. Das Elektroauto VW e-Golf verfügt über eine Reichweite von bis zu 190 Kilometern.

Elektroauto VW e-Golf

Das Elektroauto VW e-up! Bildquelle: VW AG

Elektroauto VW e-up!

Das Elektroauto BMW i3. Bildquelle: BMW AG

BMW i3

Elektroauto Citroen C-Zero

Citroën C-Zero

Das Elektroauto BMW i3 wird seit November 2013 in Deutschland verkauft. Bildquelle: BMW AG

BMW i3 mit Range-Extender

Kai

Wenn Dir der Artikel gefällt, kannst Du auf Unterstütze uns erfahren, wie Du Mein-Elektroauto.com unterstützen kannst.

7 Gedanken zu „Treiben Elektroautos wirklich die eigenen Stromkosten in die Höhe?

  • 4. November 2014 um 22:11
    Permalink

    Wäre schön, wenn sich auch das weltweit meistverkaufte und wirklich ausgereifte Elektroauto, der Nissan Leaf, in der Auflistung wiederfände.

  • 4. November 2014 um 22:42
    Permalink

    Spreche jetzt nur für mich selbst: nicht der Strompreis ist der Showstopper, sondern – auch wenns nicht gern gehört wird – die Reichweite. Sorry, ist nun mal so, aber mit 200km (bei besten Bedingungen und entsprechender Fahrweise) ist kein Blumentopf zu gewinnen. Jaja, ich weiß schon, soundsoviele % der Tagesfahrten unter 50km, schön und gut, aber darüber hinaus mutiert die Reise zum Abenteuer?
    Bin begeistert vom city-stromern, aber solange nicht ehrliche 400 Autobahnkilometer (ohne mit nur 90kmh dahinzueiern) im Winter möglich sind, kommt die Anschaffung schlicht und einfach nicht in Frage

  • 5. November 2014 um 08:53
    Permalink

    Hmm, der Artikel gut – die Fakten aus meiner Sicht falsch!

    Wir fahren BMW i3 seit 20000 km, also haben wir Erfahrung !

    Stromkosten daheim im Schnitt bis voll 3,50 € – Volladen 5 Stunden an der Steckdose und Verbrauch im Schnitt 12,2 kwh/100 km und viele sehen das so – die Mehrverbräuche sind SELTEN und die Angaben der Hersteller bei E Mobilen stimmen weitgehend

  • 5. November 2014 um 13:48
    Permalink

    Ist die Preisangabe beim Elektroauto Renault Zoe, Kaufpreis : 21.700,00 €, nicht irreführend? Im Gegensatz zu den folgenden Fahrzeugen ist wahrscheinlich der Akku nicht im Preis enthalten.

  • 5. November 2014 um 16:23
    Permalink

    Die Normverbrauchswerte sind bei Elektroautos vielleicht etwas realistischer als bei Verbrennerautos. Wobei bei geübter Fahrweise die Normwerte in jedem Fall erreichbar sind. (Konnte diese selbst bei beiden Autotypen sogar bereits unterschreiten.)

  • 5. November 2014 um 17:07
    Permalink

    Hier gibt es einige interessante Artikel zu diesem Themenkreis.
    Fazit: Der Stromverbrauch steigt nur gering an. Der Nutzen ist jedoch vielfältig.

    http://www.oe24.at/contented/330130

  • 5. November 2014 um 17:08
    Permalink

    Zita:
    Dass durch die Forcierung der E-Mobilität neue Kraftwerke benötigt würden, glauben die Consulter nicht. Bei einem E-Auto-Anteil von 20 Prozent würde der Strom-Mehrverbrauch gerade einmal vier Prozent betragen. Zudem erfolge das Nachladen der Batterien zumeist nachts.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.