Probefahrt mit dem Elektroauto VW Golf Blue-e-Motion

(27.11.2011)

Das Elektroauto Golf Blue-e-Motion von Volkswagen (VW) soll ab 2013 im Handel erhältlich sein, wir von Mein-Elektroauto.com durften gestern eine Probefahrt mit dem Elektrofahrzeug in der Autostadt (bei Wolfsburg) machen.

Beim Einsteigen unterschiedet sich der Elektrogolf zuerst kaum von einem herkömmlichen VW Golf mit Automatikschaltung, die Unterschiede fallen einem erst beim zweiten Blick auf, dazu gehört das mittelgroße Display in der Mitte.


Insgesamt macht der Blue-e-Motion einen guten Eindruck was die Bedienelemente angeht, man fühlt sich nicht sofort erschlagen von möglichen vielen Knöpfen oder anderen Bedienelementen.

Spätestens, wenn man den Zündschlüssel im Schloss umdreht, sieht man, das es sich um ein EAuto handelt: Das Display neben dem Tacho zeigt einem die Reichweite an, das Display in der Mitte der Konsole zegt einem, ob der Strom gerade aus der Batterie verwendet wird, oder ob durch Rekupation Strom in die Akkuzellen fließt.

Das Anfahren macht sehr viel Spaß, was mir am Anfang kaum aufgefallen war, ist das künstliche Fahrgeräusch (dieses hört man jedoch von außen deutlich). Im Gegensatz zu anderen Marken ist es hier VW gelungen, selbst mich als „künstliche-Fahrgeräusche“-Skeptiker zu überzeugen, da das Geräusch nicht zu aufdringlich ist und auch nicht irritiert.

Die erste Möglichkeit des Gasgebens habe ich genutzt und ja, es macht auch mit dem Elektrofahrzeug von VW Spaß ordentlich Gas zu geben.

Leider durften wir keinen Blick in den Motorraum werfen, im Vorfeld wurde mir bereits gesagt, das technische Fragen gerne schriftlich gestellt werden können – die Erklärung dazu:

Die Autostadt ist als Tochter von Volkswagen unabhängig von der Marke Volkswagen. Wir können deshalb keine Aussagen und Informationen zur Technik, Produkt oder Elektrostrategie des Unternehmens geben.

Dies ist natürlich schade, aber ich finde es jetzt nicht so schlimm, schließlich kann ich die Fragen auch per Email stellen.

Hier ein Video, damit man einen ersten Eindruck vom Geräusch während der Anfahrt erhält:

Insgesamt bereitet die Fahrt mit dem Elektroauto VW Golf Blue-e-Motion sehr viel Freude, die Reichweite liegt theoretisch bei 150 Kilometern. Wenn man wie ich eher darauf bedacht ist, das Fahrzeug zu testen, dann sinkt die Reichweite natürlich deutlich. So hatte ich nach einer Strecke von ca. 12 Kilometern 20 Kilometer weniger Reichweite.
Der Strom kann allerdings zum Teil durch die Rekuperation zurück gewonnen werden, in der leichtesten Form merkt man kaum etwas davon – während man in der stärksten gewählten Rekuperationsstufe das Gefühl hat, das man mit der Bremse abbremst.

Was noch interessant ist, ist die Möglichkeit, das Elektroauto mit einem Smartphone zu steuern. So kann man zum Beispiel einstellen, wann der Ladevorgang beginnen soll, wann die Heizung eingeschaltet werden soll (damit es morgens beim losfahren angenehm warm ist), wo sich das Fahrzeug gerade befindet und vieles mehr.

Die Fakten zum Elektroauto

Die Batterie des VW Golf Blue-e-Motion ist eine Lithiumionen-Batterie (bestehend aus 180 Akkuzellen) mit 26,5 Kilowattstunden und etwa 315 Kilogramm Eigengewicht, dies reicht für eine Reichweite von etwa 150 Kilometern pro Batterieladung; Der nur 80 Kg wiegende Elektromotor hat eine Maximalleistung von 115PS.
Auf die Reichweite hat man als Fahrer einen großen Einfluss, denn bei der Automatikschaltung gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten, welche sich auf die Rekuperation auswirkt. Auch kann man als Fahrer über sein Nutzungsverhalten der Klimaanlage und Heizung Einfluss nehmen kann.

Auch wenn als Spitzenwert im Elektroauto Blue-e-Motion zwar 115 PS theoretisch zur Verfügung stehen, liegt die durchschnittliche Leistung mit 69 PS deutlich darunter. Durch das hoch angelegte Drehmoment von 270 Newtonmetern ist der VW Golf blue-e-motion dennoch in der Lage, einen stattlichen Sprint auf Tempo 100 in nur 11,8 Sekunden hinzulegen.
Durch seinen cw-Wert von 0,295 kann der VW Golf blue-e-motion zusätzlich Reserven sparen und leichtfüßig vorwärts bewegt werden, nimmt der Fahrer den Fuß vom Gas, wird der Elektromotor als Generator umfunktioniert und per Rekuperation Bremsenergie in die Batterie des VW Golf Blue-e-Motion zurückgespeist.

Die Rekuperationsfunktion des Elektrofahrzeug VW Golf Blue-e-Motion kann in vier Stufen an die Bedürfnisse des Fahrers angepasst werden, in der niedrigsten Stufe segelt der VW Golf blue-e-motion förmlich, sodass lediglich Wind- und Rollwiderstand als Kräfte entgegen der Fahrtrichtung wirken. Hierbei verbraucht der VW Golf blue-e-motion einerseits am wenigsten Energie, hat aber auch die geringste Rekuperationsausbeute. In der Höchsten Stufe, welche mit dem Kürzel B bezeichnet wird, wird beim Elektro-Golf das höchste Ausmaß an zurückgewonnener Bremsenergie zurück in die Batterie gegeben, dies bedeutet jedoch auch maximalen Rollwiderstand. Wie hoch die Rekuperation aktuell ist und welchen Einfluss Stromfresser wie die Klimaanlage und das Gebläse auf den Stromverbrauch haben, kann man bequem in einem übersichtlichen Display ablesen.

Insgesamt wiegt das Elektroauto VW Golf blue-e-motion ca. 1.545 Kilogramm, dies sind etwa 200 Kilogramm über einem vergleichbaren TDI- oder TSI-Golf.

Die Zur besseren Anpassung von Antrieb und Energieaufwand an die Geschmäcker des Fahrers, hält der VW Golf blue-e-motion drei Fahrprofile bereit: “Normal” setzt den VW Golf blue-e-motion auf die volle Leistung von 115 PS und erlaubt eine Endgeschwindigkeit von 135 Km/h. Im “Eco”-Modus wird die Leistung des VW Golf blue-e-motion dagegen auf 95 PS gedrosselt, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 120 Km/h begrenzt. Den Sparfuchs bildet das Profil “Range”, bei dem nur noch 95 Km/h erreicht werden und Stromfresser wie die Klimaanlage tabu sind – bei Bedarf hilft ein zwischenzeitlicher Kickdown dem VW Golf blue-e-motion im Überholvorgang.

inmal ist er angenehm leise für ein Elektroauto, er beschleunigt gut und es macht wirklich Spaß ihn zu fahren.
Was ich schade finde, das es ihn leider vorerst nicht mit einem Range-Extender zu geben scheint.

Die Reichweite ist genügend für Menschen, welche nicht weit fahren müssen. Die Extras wie iPhone-Steuerung (wann soll zum Beispiel der Ladevorgang beginnen, wann soll sich die Heizung einschalten oder wo befindet sich das Auto gerade?) sind eine nette und auch praktische Ergänzung.

In Kurz: Fahrspaß und Komfort sind Top, die Reichweite von 150 Kilometern reichen für die meisten Menschen aus.

Wer jetzt auch das Elektroauto VW Golf Blue-e-Motion testen möchte, der kann dies in der Autostadt (bei Wolfsburg) tun. Denn ab sofort ist eine vorherige Reservierung über das CustomerCareCenter der Autostadt unter 0800 288 678 238 kostenfrei möglich, bei der Fahrt kann man dann das Elektrofahrzeug etwa 20 Minuten testen.

Passende Fahrzeuge

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Kai

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Ein Gedanke zu „Probefahrt mit dem Elektroauto VW Golf Blue-e-Motion

  • 27. November 2011 um 18:44
    Permalink

    Nun ja, auch der E-Golf wird noch ein wenig benötigen bis er „ausgereift“ ist. Letzendlich entscheidet gerade in den Anfängen der Elekromobilität nicht nur die Reichweite, sondern auch der Preis. Für mich wäre auch interessant zu wissen, ob solch ein Fahrzeug zu einem späteren Zeitpunkt auf modernere Batterien umrüstbar ist, weil diese bis dahin eventuell entwickelt worden sind. Ansonsten gefällt mir das Auto recht gut.
    Ach ja – ich finde die Seite richtig gut !!

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