Toyota und Tesla gehen eine Elektroauto-Partnerschaft ein

Tesla Motors hat einen neuen starken Partner gewonnen, der weltgrößte Autobauer Toyota überlässt dem kalifornischen Elektroauto-Pionier sein stillgelegtes Werk an der US-Westküste. Darüber hinaus investieren die Japaner in das Start-up – und gewähren Zugriff auf ihr ausgeklügeltes Fertigungsystem. Auch Daimler hält Aktienanteile an dem Start-Up Unternehmen.

Der Tesla Roadster beim Stromtanken. Bildquelle: Teslamotors.com

Um dieses Joint Venture zu verkünden, haben sich die Größen Akio Toyoda (Toyota-Chef), Tesla-Boss Elon Musk und Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger in Palo Alto getroffen, um das für Industriebeobachter überraschende Joint Venture zu verkünden.

Der Vorteil dieser Partnerschaft ist, das im kalifornischen Pkw-Werk Nummi (New United Motor Manufacturing) ab 2012 viertürige Elektroautos von Tesla vom Band laufen. Weitergehend wird Toyota den Konkurrenten bei diesem Vorhaben mit Geld und Know-how unterstützen.

Tesla plant in seiner neuen Fabrik in Fremont eine jährliche Produktion von 20.000 Autos. Anfangs sollen tausend Mitarbeiter beschäftigt werden, langfristig sollen es 10.000 sein. Nummi ist ein ehemaliges Gemeinschaftswerk von General Motors (GM) und Toyota. Die Produktion war im April 2010 im Zuge der GM-Insolvenz eingestellt worden. Rund 5000 Stellen waren weggefallen, ein herber Schlag für die Region.

Für Tesla ist der Deal ein Glücksfall. Das Unternehmen sucht seit einiger Zeit nach einem Produktionstandort für seine erste Limousine, den Model S. Die Übernahme von Nummi dürfte deutlich preiswerter sein als ein kompletter Neubau. Noch wichtiger ist aber wohl die Fertigungsexpertise, die Tesla von Toyota mitgeliefert bekommt.

Bisher baute Tesla nur ein paar hundert Roadster im Jahr. Für die jetzt geplante Massenfertigung kann das Unternehmen fortan auf das Toyota Production System zurückgreifen, das in der Autoindustrie gewissermaßen als der Goldstandard in Sachen Fertigung gilt.

Die Japaner wollen gemeinsam mit Tesla Autos entwickeln. „Toyota war ja auch mal ein Start-up“, sagte Toyoda am Donnerstagabend. Für ihr Engagement erhalten die Japaner vor dem geplanten Tesla-Börsengang ein Aktienpaket zum Vorzugspreis und werden Anteilseigner. Damit ist der Konzern bereits der zweite Autoriese, der bei Tesla einsteigt. Daimler hält bereits Anteile an dem Start-up.

Nach seinem Erfolg mit Hybridautos wie dem Prius will Toyota mit der Kooperation mit Tesla wohl nicht nur sein Engagement bei umweltfreundlichen Autos vorantreiben. Branchenbeobachter sehen dahinter auch einen Versuch, das durch eine verheerende Pannenserie lädierte Image auf dem US- Markt aufzupolieren.

Nach der Nummi-Schließung erlaube es der Deal Toyota, „sein Gesicht zu wahren“, sagte Tatsuo Yoshida, Analyst bei UBS Securities. Zudem können die Japaner bei Elektroautos durchaus Hilfe gebrauchen: Anders als bei Hybridfahrzeugen liegt Toyota bei Stromern hinter Wettbewerbern wie, GM, Mitsubishi und Nissan.

(Via: Spiegel.de)

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