Kaufprämie für das Elektroauto kontra Mitnahmeeffekt

(11.10.2011)

Bei den Studien zur Kaufprämie für ein Elektroauto kommt es immer darauf an, wer welche Fragen stellt. Genauso unterschiedlich wie die Fragen gestellt werden können, so unterschiedlich fallen die Ergebnisse der Studien aus.

Einerseits ist der Kaufpreis eines Elektroauto gegenüber einem Auto mit einem Verbrennungsfahrzeug teurer, aber dies liegt unter anderen an den derzeit vergleichsweise teuren Batterie, welche bis zu einem Drittel des Kaufpreises ausmachen kann. Wenn die Fertigungsprozesse bei der Herstellung der Akkuzellen optimiert sind und auch günstigere bei gleicher Leistung.

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(Hier ist das Elektroauto Chevrolet Volt zu sehen, es verfügt über einen Range-Extender und der Kaufpreis liegt um die 40.000 Euro. Bildquelle: Chevrolet.)

Laut einer aktuellen Studie der TU München und der Rechtsanwaltskanzlei Taylor Wessing, welche in der Tageszeitung “Die Welt” veröffentlicht wurde, wird eine Kaufprämie in Höhe von bis zu 4.000 Euro gefordert, damit das Elektrofahrzeug zu einem Erfolg wird. Von den Befragten im Rahmen der Studie halten 98 Prozent eine Kaufprämie für notwendig. Im Rahmen der Studie “Future eMobility” sind die Antworten von 180 Experten ausgewertet worden. Ein Anteil von 56 Prozent der Befragten fordert eine staatliche Kaufprämie deren Umfang sich auf mindestens 4000 Euro belaufen sollte.

Eine Kaufprämie von weniger als 2000 Euro wird für nicht sinnvoll erachtet, gleichzeitig bilden die 2.000 Euro die absolute Untergrenze. Mehr als 89 Prozent der Befragten halten eine Kaufprämie von über 2.000 Euro für erforderlich. Rund zehn Prozent der Experten fordern sogar eine Prämie über 8.000 Euro. Als Basis für die Studie wurde ein durchschnittlicher Kaufpreis für ein Elektroauto in Höhe von 40.000 bis 50.000 Euro. In dieser Preisklasse erhält man bereits ein Elektrofahrzeug mit einem Range-Extender, wie es bereits in Form des Opel Ampera oder des baugleichen Chevrolet Volt am Markt verfügbar ist.
Über die Hälfte (55,6 Prozent) der befragten Experten rechnen mit einer Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen bis zum Jahr 2020 wie von der Bundesregierung vorgegeben. Ein hoher Prozentsatz und zwar 71,7 Prozent der Experten rechnen mit einem Durchbruch der Elektroautos bis zum Jahr 2020. Derzeit gibt es noch keine Kaufprämie für das E-Auto seitens der Bundesregierung.

Bei den Rufen nach einer Kaufprämie bin ich selbst am überlegen, ob eine Kaufprämie einen wirklichen Nutzen hätte?

Denn meiner Meinung nach, wird sich die Elektromobilität über kurz oder lang durchsetzen, da Benzin (bzw. das dafür notwendige ÖL) nicht unbegrenzt verfügbar ist. Und will man wirklich wie jetzt den kostbaren Rohstoff einfach verbrennen? Schließlich ist Öl auch in fast allen Gegenständen unseres Alltages enthalten.

Wenn die Frage nach einer Kaufprämie aufkommt, muss man auch bedenken, dass kaum ein Mensch sagen würde: Nein, ich will keine Kaufprämie und zahle lieber den vollen Preis. Bevor die Bundesregierung also eine direkte Kaufprämie einführt, sollten genug Ladestationen eingerichtet werden, eine Steuerbefreiung erfolgen und so weiter…

Wer jetzt gerne direkt mit den Verantwortlichen der Studie darüber diskutieren möchte, sollte folgende Einladung nutzen:

Taylor Wessing und die Technische Universität München laden Sie am Vorabend der eCarTec 2011 zur Vorstellung der gemeinsamen Studie “Future eMobility” ein. Freuen Sie sich mit uns auf inspirierende Vorträge und einen spannenden Abend.
Datum: 17. Oktober 2011, Ort: München.

Die Einladung:

Klick

Kai

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Ein Gedanke zu „Kaufprämie für das Elektroauto kontra Mitnahmeeffekt

  • 11. Oktober 2011 um 20:20
    Permalink

    Eine deutsche Subvention für Elektroautos kommt dann, wenn Elektroautos von deutschen Herstellern auf dem Markt präsent sind – früher nicht. Es gäbe sonst enen ähnlichen Effekt, wie wir es bereits bei der Abwrackprämie erlebt haben. Die Förderung wandert fast komplett an ausländische Automobilhersteller ab.

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