Batterien für Elektroautos kosten bis 2020 nur noch die Hälfte

Laut der Prognose eines Automobilzulieferers werden Akkuzellen bis zum Jahr 2020 nur noch die Hälfte kosten, gleichzeitig wird sich die Energiedichte verdoppeln.

Die Elektrifizierung des Antriebs kommt. Daran werden auch die aktuell niedrigen Rohölpreise nichts ändern. Bosch rechnet damit, dass im Jahr 2025 rund 15 Prozent aller weltweit gebauten Neufahrzeuge mindestens einen Hybrid-Antrieb haben. Bildquelle: Bosch
Die Elektrifizierung des Antriebs kommt. Daran werden auch die aktuell niedrigen Rohölpreise nichts ändern. Bosch rechnet damit, dass im Jahr 2025 rund 15 Prozent aller weltweit gebauten Neufahrzeuge mindestens einen Hybrid-Antrieb haben. Bildquelle: Bosch

Derzeit gelten die Batterieeinheiten bei Elektroautos als größter Kostenfaktor, Bosch prognostiziert allerdings, dass sich die Preise für Akkuzellen bis zum Jahr 2020 halbieren werde und sich die Energiedichte verdoppelt.

Das Ziel der Hersteller ist es, für E-Autos Lithium-Ionen Akkus zu entwickeln, welche mindestens 150.000 Kilometer bzw. über eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren verfügen.

Funktion einer Lithium-Ionen-Batterie. Bildquelle: Bosch
Funktion einer Lithium-Ionen-Batterie. Bildquelle: Bosch

Danach sollen die Stromspeicher noch über 80 Prozent ihrer anfänglichen Speicherkapazität verfügen, so sagt Dr. Joachim Fetzer (Mitglied des Bereichsvorstands Gasoline Systems mit der Zuständigkeit Elektromobilität bei der Robert Bosch GmbH):

„Eine gleichermaßen günstige, leistungsfähige und zuverlässige Hochvoltbatterie fürs Auto zu entwickeln – das ist die sprichwörtliche rocket science“.

In fünf Jahren will Bosch Hochvoltspeicher anbieten, welche über die doppelte Leistungsfähigkeit bei der Hälfte des Preises verfügen.

Die Lithium-Ionen-Technologie verfügt noch über viel Potenzial, so verfügen heutige Akkus über eine Energiedichte von ca. 115 Wh/kg, bis zu 280 Wh/kg.
An der nächsten Generation der Lithium-Ionen-Batterie forscht Bosch zusammen mit GS Yuasa und Mitsubishi Corporation im Joint Venture Lithium Energy and Power, dazu sagt Fetzer:

„Unser Ziel im Joint Venture ist es, Lithium-Ionen-Batterien bis zu zwei Mal leistungsfähiger zu machen.“

GS Yuasa bringt Erfahrungen in der Zelloptimierung ein, um eine Batterie mit höherer Energiedichte und gesteigerter Reichweite produzieren zu können. Bosch steuert seine Erfahrung beim komplexen Batteriemanagement und der Systemintegration bei.
Post-Lithium-Ionen-Batterie

Bosch arbeitet bereits an den Lithium-Ionen-Nachfolgern, hierzu gehört unter anderem die Lithium-Schwefel-Technologie.
Der Grund ist, dass diese eine höhere Energiedichte und -kapazität verspricht, allerdings wird die Lithium-Schwefel-Batterie frühestens Mitte der nächsten Dekade serienreif sein.

Batteriemanagement bringt zehn Prozent mehr Reichweite

Die Leistung der Batterieeinheit lässt sich mit verschiedenen Methoden verbessern, zum Beispiel spielt in der Zellchemie das Material der Anode und Kathode eine große Rolle. Aktuell besteht die Kathode oft aus Nickel-Cobalt Mangan (NCM) und Nickel-Carboxyanhydride (NCA). Die Anode besteht hingegen aus Graphiten, Soft- und Hard-Carbon oder Silizium-Kohlenstoff.

Bei Hochleistungs-Akkuzellen forscht Bosch auch im Bereich Überwachung und Steuerung der verschiedenen Zellen sowie des Gesamtsystems.
Denn die zuverlässige Steuerung eines Hochvolt-Speichers ist eine Herausforderung, denn bis zu zehn Mikrocontroller regeln über ein CAN-Bussystem den Energiefluss in den Zellen. Ein ausgeklügeltes Batteriemanagement kann die Reichweite eines Autos nochmals um bis zu zehn Prozent erhöhen – ohne etwas an der Zellchemie zu ändern.

Ein Leben nach dem Elektroauto

Wenn die Akkuzellen bzw. die ganze Batterieeinheit zu viel Kapazität verloren haben, können diese noch als Stromspeicher für Stromnetze eingesetzt werden. An einem „Second Life“-Projekt arbeiten BMW und Vattenfall:
Gebrauchte Batterien aus Elektrofahrzeugen werden in Hamburg zu einem großen Stromspeicher zusammen geschaltet. Dessen Energie steht binnen Sekunden zur Verfügung und kann dabei helfen, das Stromnetz stabil zu halten. Mit diesem Projekt treiben Bosch, die BMW Group und Vattenfall gemeinsam die Elektromobilität und den Stromspeicher voran.

Via: Bosch

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Kai

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5 Gedanken zu „Batterien für Elektroautos kosten bis 2020 nur noch die Hälfte

  • 27. Februar 2015 um 15:19
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    Und VW hat vor kurzen noch gesagt das keine Nennwerten Senkung des Preisen und Steigerung von Kapazität bis 2025 mehr drin sind.

  • 28. Februar 2015 um 23:30
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    Was VW schon sagt. Die kennen doch wohl die Gigafactory von Tesla?

  • 1. März 2015 um 05:57
    Permalink

    War das nicht der IBM-Chef, der in den 50ern mal gesagt hat, es gäbe weltweit einen Bedarf für max. 5 Computern? Soviel zu den Einschätzungen grosser Unternehmen… denn irgendwann kommen die Kleinen, wie später Bill Gates und Steve Jobs, die noch Ideen und „einen Arsch in der Hose“ haben und etwas aus dem machen, wo die Elefanten mit ihrer Bürokratie keine Chancen mehr sehen (sie sind zu sehr mit sich selber beschäftigt)…

  • 25. März 2015 um 10:46
    Permalink

    „Und VW hat vor kurzen noch gesagt das keine Nennwerten Senkung des Preisen und Steigerung von Kapazität bis 2025 mehr drin sind.“

    Es wäre schon genug, wenn VW ihren aktuellen Batteriepreis endlich an die Kunden weitergeben würde! Denn dann könnte Preis für den E-Up schon unter 15.000 € sein.

  • 5. Juni 2015 um 10:11
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    Die traditionellen Automobilhersteller wollen keine eAuto-Konkurrenz haben. Ihr Ziel ist es weiterhin die vorhandenen Produktionsstrukturen auszulasten.

    Daher wird von ihnen immer nur e-Auto bashing gemacht i.S.v. zu teuer (das können sie mit eigenen Angeboten sogar beweisen), zu wenig Reichweite (blöd dass es mit Teslas Modell S auch eine Reichweite von 500km gibt), zu wenig Aufladestationen (wieder nur blöd dass ein kleines Unternehmen wie Tesla zeigt dass es anders auch geht), Akkuhaltbarkeit (obwohl die bewiesenermaßen jetzt schon besser ist als die eines Doppelkupplungsgetriebes) u. s. w.

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