Mit dem Elektroauto braucht man ca. 8 Stunden von München nach Leipzig

Wer nicht gerade mit dem Elektroauto Tesla Model S  unterwegs ist, muss seine Reiseroute gut planen. Ein aktueller Test zeigt, auch längere Strecken wie die von München nach Leipzig sind problemlos mit einem E-Auto möglich – nur muss man ca. doppelt so viel Zeit einplanen, als man mit einem PKW mit einem Verbrenner brauchen würde.

Elektroauto VW e-Golf
Das Elektroauto VW e-Golf

In Deutschland gibt es immer mehr Ladestationen, glücklicherweise sind viele Schnellladestationen dabei.

Zwei Redakteure vom ADAC-Magazin sind die etwa 450 Kilometer lange Strecke zwischen München nach Leipzig gefahren, denn an der A9 gibt es seit Mai genug Schnellladestationen, mit denen man ein (geeignetes) Elektroauto bereits in 30 Minuten zu 80 Prozent aufladen kann.

Mit einem PKW mit Verbrennungsmotor benötigt man für die Strecke ca. 4 Stunden, mit einem Elektroauto muss man 8:15 Stunden einplanen (wenn alles klappt).

Als Versuchsfahrzeug hat das ADAC-Team das Elektroauto VW e-Golf verwendet, dessen Reichweite liegt bei 190 Kilometer – da die 2 Testfahrer aber scheinbar öfter schneller als 120 km/h gefahren sind, mussten sie etwa alle 100 Kilometer die Batterieeinheit des Elektrofahrzeugs aufladen.

Die Streckenplanung war wie folgt geplant:

  1. Abfahrt um 10 Uhr in München,
  2. Erster Stopp an der 1. Schnellladestation (nach 44 km) in Schweitenkirchen
  3. Zweiter Stopp nach weiteren 126 Kilometern in Lauf
  4. Dritter Stopp nach 116 km in Selbitz
  5. Vierter Ladestopp nach 73 km in Hermsdorf
  6. Ziel (und 5. Stopp) in Leipzig nach 71 km

Die Stromtankstellen entlang der A9 soll man via SMS aktivieren können, dies klappte jedoch kaum – so das eine Aktivierungskarte (für den Notfall wie diesen) von McDonalds nebenan geholt werden musste.
Auch weiß man vorher nicht, ob die Ladestation frei ist und funktioniert.

Daher fehlt hierfür einfach eine zentrale Stelle, an welche der momentane Status der Ladestation geschickt wird und dessen Status man via Smartphone abrufen kann.

Den vollständigen Bericht gibt es im ADAC Motorweltmagazin (Heft 8, August 2014) ab Seite 18

Kai

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5 Gedanken zu „Mit dem Elektroauto braucht man ca. 8 Stunden von München nach Leipzig

  • 9. August 2014 um 21:01
    Permalink

    Ok doppelte Zeit, aber auch nur bei ein bruchteil der kosten 😉

  • 10. August 2014 um 03:01
    Permalink

    Zum Vergleich diese Fahrt mit dem Tesla S:

    München bis Kulmbach laut Googlemaps 2h23min 257 km
    Superchargen 30 min.
    Weiterfahrt 1h59 min. 208 km
    Gesamte Fahrtzeit rund knapp 5h.
    https://www.google.at/maps/dir/M%C3%BCnchen,+Deutschland/Kulmbach,+Deutschland/Leipzig,+Deutschland/@50.0463487,11.7953586,7z/am=t/data=!4m20!4m19!1m5!1m1!1s0x479e75f9a38c5fd9:0x10cb84a7db1987d!2m2!1d11.5819806!2d48.1351253!1m5!1m1!1s0x47a177d05b9f7ff7:0x41db728f061e310!2m2!1d11.4448178!2d50.1039282!1m5!1m1!1s0x47a6f818200f2c73:0x93df80d2b9b4f552!2m2!1d12.3730747!2d51.3396955!3e0
    Also wenn man mit dem Verbrenner ebenfalls 30 min Pause einrechnet ist der Unterschied nur 30 min. 😉
    (Wahlweise könnte man auch mit 100 km /h versuchen mit einer Akkuladung durchzufahren dann braucht man nur 4,5h oder man fährt im Schnitt schneller als 130 km dann geht es sich sogar inklusive Superchargen in unter 4 h aus !)

  • 10. August 2014 um 03:12
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    Eigentlich müsste es mit dem E-Golf bei 100 km und 2 Ladungen auch in knapp 6h machbar sein !
    Also dauert es nur um 50% länger als mit dem Verbrenner.

  • 10. August 2014 um 07:34
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    Also ein Problem der Ladeinfrastruktur!
    Man stelle sich vor: Tankstellen sind in Garagen versteckt, es gibt den Treibstoff nur in Pipetten, du weist nicht ob die Tankstelle offen hat ob sie funktioniert oder überhaupt noch existiert. Wenn das alles passen würde, sind die Tankstellenplätze meist von Elektroautos zugeparkt! Das Reservieren ist auch so eine Sache, die Elektroladestationen haben alle mindesten 20 Stellplätze, für Autos mit Verbrennungsmotor ist kein Verständnis vorhanden, dabei machen die doch so einen tollen Krach… Brumm Brumm

  • 11. August 2014 um 13:08
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    wenn wir wieder zu einer entschleunigten Welt zurückkehren, kann man ja doppelt so lange brauchen. Zur Kutschenzeit ging es ja auch.
    Es ist aber nicht mehr so und wird es wohl auch nicht mehr werden.
    Deshalb sind solche Demonstrationen Unfug und zeigen nur, dass die deutsche Autoindustrie nicht willens ist, Elektroautos mit brauchbarer Reichweite herzustellen. Bisher sind die eurojapanischen E-Autos weder Reisefahrzeuge noch nur Stadtautos, als die sie gerne bezeichnet werden. Es sind Pendelfahrzeuge mit ca. 60-70 km einfache Reichweite. Schließlich will man ohne diese völlig unzureichende Ladeinfrastruktur nutzen zu müssen, wieder zurück. Und, oh Wunder, es reicht völlig aus.
    Ich fahre mit meinem Zoe alles, was man so fährt, aber bestimmt keine weiten Strecken. Es gibt Leute, die das tun. Mir ist das zu umständlich.
    Das Model S ist ein Reisefahrzeug, vor allem durch seine Supercharger. Alle 400km eine Pause von 45 min, das ist akzeptabel, aber nicht alle 100km. Das macht niemand. Klar sichtbar an den Zulassungszahlen.
    Die Masse der Leute wartet auf Langstreckenelektros zu bezahlbaren Preisen. 8h statt 4h Reisezeit ist doch eher kontraproduktiv und überzeugt nun wirklich niemand.
    Man sollte sich eher darauf konzentrieren, zu zeigen, wo das Elektroauto seine Vorteile voll ausspielen kann, nämlich für 90% aller Fahrten und Kilometer, die man so fährt und nicht für die 10% aller Fahrten, zu denen es noch nicht geeignet ist.
    Euer Starkstrompilot

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