So lädt Deutschland sein Elektroauto auf: Studie zur privaten Ladeinfrastruktur

(01.12.2013)

Damit die Elektroautos in Deutschland eine stärkere Nachfrage erleben, ist es nötig, eine zuverlässige Ladeinfrastruktur aufzubauen. So soll es bis zum Jahr 2020 in Deutschland ca. 950.000 Ladepunkte geben.

Symbolfoto: So sieht die von Yves Behar designte Ladestation für Elektroautos aus. Bildquelle: General Electric / GE
Symbolfoto: So sieht die von Yves Behar designte Ladestation für Elektroautos aus. Bildquelle: General Electric / GE

Das Thema Elektroautos könnte so einfach sein, wenn es nur genug Ladestationen gäbe. Die Realität sieht leider so aus, dass so mancher Fahrer eines Elektrofahrzeugs schnell vor Probleme gestellt wird.
Aber auch wer sich ein E-Auto kaufen will steht schnell vor einem Problem, wenn er nicht in einem eigenen Haus wohnt, wo man problemlos eine Ladestation installieren lassen kann.

Denn viele Menschen leben in Städten und da gestaltet es sich schwierig, wenn die angemietete Garage noch nicht einmal über einen Stromanschluss verfügt. Ansonsten muss man bei Mietobjekten vorher den Vermieter oder den anderen Mieteigentümern um Erlaubnis fragen, ob man eine Ladestation installieren lassen dard.

Electrive hat nun eine Online-Umfrage durchgeführt, bei der fast 1000 Menschen mitgemacht haben.

Der Titel der Studie lautet:

EINFACH ZUHAUSE LADEN?! Erfahrungen und Erwartungen von Anwendern privater Ladeinfrastruktur für Elektromoblilität.

Hier eine Auswahl der Ergebnisse:

 

  • Kaufbereitschaft: 70% der Umfrageteilnehmer können sich die Anschaffung eines E-Fahrzeugs vorstellen. Interessant: Kurzfristig sind Bewohner von Einfamilienhäusern (EFH) oder Doppelhaushälften (DHH) eher zum Kauf eines E-Fahrzeugs bereit als Bewohner von Mehrfamilienhäusern (MFH). Mittel- bis langfristig kehrt sich das Verhältnis eher um!
  • 60% der Umfrageteilnehmer wollen sich früher oder später eine eigene private Lademöglichkeit einrichten. Große Unterschiede gibt es in Bezug auf die Wohnsituation: Während die Quote bei Bewohnern von Einfamilienhäusern oder Doppelhaushälften bei 80 Prozent liegt, planen nur 40 Prozent der Bewohner von Mehrfamilienhäusern eine solche Investition.
  • Unsere Umfrage-Teilnehmer geben die Installationsdauer privater Ladeinfrastruktur unabhängig von der Wohnsituation mit etwa sechs Monaten an. Auffällig und doch erklärbar: Bewohner von EFH/DHH geben eher niedrigere Installationskosten an als Bewohner von Wohneinheiten (WE) in MFH. Merke: Die einfache Steckdose am Carport ist billiger als die Wallbox in der Tiefgarage.
  • Der Elektroinstallateur wird allgemein als wichtigste Partei genannt, die bei der Installation involviert werden sollte. Bewohner von EFH oder DHH nennen zudem besonders häufig den Lieferanten der Ladeeinrichtung und den Fahrzeughersteller bzw. -verkäufer. Bewohner von MFH wollen (oder müssen) dagegen eher den Vermieter und die Hausverwaltung hinzuziehen.
  • Aus den über 200 abgegebenen Kommentaren im Freitext der Umfrage lässt sich ableiten, dass viele aktive oder angehende Nutzer im privaten Umfeld eine möglichst einfache und “dumme” Ladeinfrastruktur bevorzugen. Oder anders gesagt: Die intelligente Wallbox wird eher nicht verlangt.
  • Eine gesetzliche Regelung zur Installation von Ladestationen in Mehrfamilienhäusern, insbesondere ein vereinfachter Genehmigungsprozess, wird in einigen Kommentaren explizit gefordert.

Die vollständige Studie kann bei electrive bezogen werden: Studie: EINFACH ZUHAUSE LADEN?! (externer Link)

Kai

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Ein Gedanke zu „So lädt Deutschland sein Elektroauto auf: Studie zur privaten Ladeinfrastruktur

  • 2. Dezember 2013 um 10:45
    Permalink

    Die „intelligente Ladestation“ ist auch mehr ein Wunsch der Stromanbieter als der Kosumenten. Und in der geplanten Form eigentlich gar nicht nötig. Man könnte einfach die bestehende Nachtstrom-Infrastruktur nutzen. Denn der Nachtstrom wird schließlich auch nur dann eingeschaltet, wenn der Srom im Netz gerade billig ist.

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